1000 Stunden für ein Porträt

AZ-Stadtspaziergänger Sigi Müller besucht diesmal einen Münchner Künstler. Dort trifft er auf Sigi Sommer – und stellt Parallelen zu Alfred Hitchcock fest.
von  Sigi Müller
Auch das kann er: Von Prinz gemalte Wiesnwirtekrüge sind im Atelier des Künstlers zu entdecken.
Auch das kann er: Von Prinz gemalte Wiesnwirtekrüge sind im Atelier des Künstlers zu entdecken. © Sigi Müller

München - Da Marlene Dietrich vor etwa 30 Jahren doch schon Mitte 80 war, malte Wolfgang M. Prinz, als er den Auftrag für dieses Bild erhielt, einfach den Körper seiner damaligen Frau – und dazu den Kopf von der Dietrich.

Mondän räkelt sich die Diva, zum Teil zumindest Frau Prinz, auf einem Kanapee, im Vordergrund ein Grammophon. Daneben steht ein Bild von Franz Beckenbauer.

 

Promis aus Film, Musik, Sport und Politik und allerlei Lokalprominenz

 

Toni Berger, Gustl Bayrhammer, Karin Thaler, Christine Neubauer und viele mehr sind ihm Modell auf diesem Stuhl in seinem Atelier gesessen. Viele Berühmtheiten aus Film, Musik, Sport und Politik und allerlei Lokalprominenz porträtierte Prinz bis heute, aber auch einfach Menschen, die ein schönes Porträt schätzen.

Die Bilder für viele Wiesn-Krüge der Wirte hat er ebenfalls gemalt. In seinem Atelier könnte man stundenlang stöbern, so viele Kunstwerke unterschiedlicher Art sind dort zu finden.

An einem Porträt von Sigi Sommer hat er rund 1000 Stunden gearbeitet. Ungemein detailreich ist das Bild angelegt, und als ich es abfotografiert später auf meinem Rechner habe, entdecke ich, dass Prinz sogar das Geburtsdatum Sommers als Erscheinungstag der sich im Bild befindlichen Abendzeitung gemalt hatte.

 

Bereits mit drei Jahren malte er

 

1948 in Salzberg (Berchtesgaden) geboren, fing er bereits mit drei Jahren an, mit Bleistift und Farbe zu malen. Nebenbei erlernte er in den 60ern noch einen „normalen“ Beruf: den des Augenoptikers.

Wie Thriller-Regisseur Alfred Hitchcock, der ja auch immer kurz in seinen Werken auftaucht, ist ein echter Prinz seit Mitte der 80er Jahre an einem versteckten Selbstbildnis des Künstlers im Gemälde zu erkennen.

Seine Kunst entwickelte Wolfgang M. Prinz als Autodidakt. Heute verfolgt er viele eigene Projekte, fertigt aber auch Auftragsarbeiten an. Als Maler, Karikaturist, Illustrator und vieles andere mehr.

In diesem Sinne eine schöne Woche.

Ihr Sigi Müller

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