1. Mai in München: 3.500 Demonstranten auf dem Marienplatz

Mehr Verteilungsgerechtigkeit, gerechtere Steuern und bessere Gleichstellung: Das fordern Gewerkschafter bei den traditionellen Demonstrationen zum 1. Mai in München und Bayern.
AZ/dpa |
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Rund 3.500 Demonstranten nahmen am Montag, 1. Mai auf dem Münchner Marienplatz an der traditionellen Demo tei.
Rund 3.500 Demonstranten nahmen am Montag, 1. Mai auf dem Münchner Marienplatz an der traditionellen Demo tei. © imago/Sachelle Babbar

München - Angesichts von Inflation, Energiekrise, stark gestiegenen Preisen und harten Tarifverhandlungen haben die Gewerkschaften in Bayern zu mehr als 80 Veranstaltungen zum Tag der Arbeit aufgerufen. Unter dem Motto "Ungebrochen solidarisch" versammelten sich am Montag in München mehrere Tausend Demonstranten. Laut Polizei beteiligten sich rund 2.000 Menschen an einem Demonstrationszug, bei der Abschlusskundgebung auf dem Marienplatz seien etwa 3.500 Teilnehmer anwesend gewesen.

1. Mai-Demonstrationen in München und Bayern

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Bayern, Bernhard Stiedl, hielt bei einer Kundgebung in Schweinfurt laut Mitteilung ein Plädoyer für mehr Verteilungsgerechtigkeit. Bislang trügen vor allem die Beschäftigten die Krisenlasten.

Während Millionen Menschen infolge der Pandemie und Energiekrise bangen müssten, ob sie ihre Lebenshaltungskosten decken könnten, "machen sich andere die Taschen voll", sagte Stiedl.

Er forderte mehr Gerechtigkeit im Steuersystem: "Arbeitseinkommen werden hierzulande nach wie vor höher besteuert als Kapitalerträge. In diesem Land tragen die stärksten Schultern den kleinsten Rucksack. Damit muss endlich Schluss sein!"

Gewerkschafterin in Ingolstadt fordert Fortschritte bei Gleichstellung

Verena Di Pasquale, zweite DGB-Vorsitzende in Bayern, forderte in Ingolstadt laut Mitteilung Fortschritte bei der Gleichstellung: "Wer Fachkräfte braucht, kann auf Frauen nicht verzichten. Dafür braucht es insbesondere in den frauendominierten Branchen ein gutes Entgelt und darüber hinaus diskriminierungsfreie Steuersysteme." Statt Minijobs müsste es sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ab dem ersten Euro geben: "Fachkräftesicherung und prekäre Arbeit passen nicht zusammen!"

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In Kempten betonte Bayerns Verdi-Landesbezirksleiterin Luise Klemens laut Mitteilung, dass Gewerkschaften gerade in Krisenzeiten ihren Wert hätten - "nicht nur als starke tarifpolitische Kraft, sondern auch als sozialpolitisches Korrektiv".

Der bayerische IG Metall-Bezirksleiter Horst Ott kritisierte in Amberg laut Mitteilung die Klima- und Energiepolitik in Bayern. "CSU und Freie Wähler blockieren seit Jahren den Stromtrassenbau und den Windkraftausbau in Bayern. Jetzt wollen sie in Eigenregie Atomkraftwerke betreiben - das ist lächerlich und rückwärtsgewandt."

Regenerative Quellen lieferten den günstigsten Strom und sorgten so auch für einen niedrigen Strompreis, sagte Ott. Atomstrom hingegen sei "der teuerste, gefährlichste und unsicherste" von allen.

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  • Der wahre tscharlie am 01.05.2023 16:16 Uhr / Bewertung:

    "CSU und Freie Wähler blockieren seit Jahren den Stromtrassenbau und den Windkraftausbau in Bayern. Jetzt wollen sie in Eigenregie Atomkraftwerke betreiben - das ist lächerlich und rückwärtsgewandt."

    "Arbeitseinkommen werden hierzulande nach wie vor höher besteuert als Kapitalerträge. In diesem Land tragen die stärksten Schultern den kleinsten Rucksack. Damit muss endlich Schluss sein!"

    " Statt Minijobs müsste es sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ab dem ersten Euro geben: "Fachkräftesicherung und prekäre Arbeit passen nicht zusammen!"

    Alles Sätze/Aussagen, die ich absolut unterschreibe.

  • Noredundgreen13 am 01.05.2023 17:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Haben Sie nicht noch ein paar Klischees auf Lager?

  • Der wahre tscharlie am 03.05.2023 14:51 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Noredundgreen13

    Erstens sind es nicht meine "Klischees", sondern Auszüge aus dem Artikel.
    Zweitens sollte man es eigentlich inzwischen schon wissen, dass bei Minijobs keine Sozialbeiträge fällig werden.
    D.h. also, der Unternehmer hat einen billigen Arbeiter, spart sich Geld, das er nicht an die Kassen abführen muß, und der billige Arbeiter zahlt auch nichts in die Rentenkasse.
    D.h. wiederum, er wird nur eine Minirente bekommen und gleichzeitig dem Sozialstaat auf der Tasche liegen.
    Und dann wird hier wieder von den flaschensammelnden Rentnern geschrieben, dass der Staat angeblich zu wenig dafür tut.
    Diese Minijobs gehören abgeschafft.

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