Wo man im Herbst noch baden kann
Kenner schwören darauf: Wenn daheim die Temperaturen sinken und die Abende frisch werden, dann beginnt rund ums Mittelmeer die schönste Zeit. Die große Sommerhitze ist vorbei, die Strände sind nicht mehr übervölkert. Wer noch ein paar Tage Resturlaub hat oder einfach dem Wetter ein Schnippchen schlagen will, der findet jetzt auch wieder gute Angebote, die noch nicht ausgebucht sind. Hier kommen fünf Tipps, wo man im Herbst noch prima baden und Sonne tanken kann
Charmant: Amalfiküste
Malerische Städtchen wie der einstige Fischer- und Künstlerort Positano machen den Charme der "göttlichen Küste" aus. An steilen Felswänden kleben weiße und pastellfarbene Häuschen, üppig bewachsen mit Wein und Bougainvilleen. Verbunden sind sie durch ein Labyrinth von Treppen und Gassen, die man im Herbst erkunden kann, ohne gleich ins Schwitzen zu geraten. Und egal, ob man in Positano, Amalfi oder Sorrento wohnt: Einmal muss man die Blaue Grotte sehen! In der Nachsaison gibt es kaum Wartezeiten vor der berühmten Höhle auf der Insel Capri. Voll auskosten kann die herbstliche Ruhe, wer dort übernachtet.
Still: Côte d'Azur
An der Côte d'Azur schlägt im Herbst die Stunde der stillen Liebhaber. Sie finden nicht nur freie Plätze in den Hotels - in der Nachsaison sind sie auch wieder bezahlbar. Sogar Saint Tropez kommt zur Besinnung und verwandelt sich von der Jetset-Meile in ein verschlafenes mediterranes Dorf, eingetaucht in wundervolles Licht. Im Café Senéquier kann man jetzt ungestört seinen Café au lait genießen und die Tropeziennes beim Schwatz belauschen. Hier saßen schon Picasso, Colette und Sartre. Und natürlich Brigitte Bardot. Ideal für Tage, an denen es ein wenig bewölkt sein sollte, sind die zahlreichen Museen der "Côte": Chagall und Matisse in Nizza, Picasso in Antibes, moderne Kunst der Spitzenklasse in St. Paul de Vence.
Fruchtig: Costa Blanca
Winter gibt es an der Costa Blanca nicht, rund 300 Sonnentage pro Jahr verbucht die Region. Selbst noch im Oktober lässt es sich in der lauen Luft bestens aushalten. Besonders beschaulich präsentiert sich die Gegend um Denia. Dort findet der Besucher noch malerische Buchten mit Pinienwäldern, Wein- und Obstplantagen im Hinterland. Unbedingt besuchen sollten Sie den Küstenort Altea, ein Dorf mit bildhübscher Altstadt. Tipp: In der Cerveceria Xeito direkt an der Strandpromenade schmecken Tapas, die köstlichen spanischen Häppchen, doppelt gut.
Wanderlustig: Çesme
Urlaub in der Türkei - das bedeutet für die meisten die Bucht von Antalya. Erst langsam entdecken Insider die Ägäis wieder, wo vor 40 Jahren der Türkei-Boom begann. Zum Beispiel Çesme (sprich Tscheschme): Auf einer Halbinsel bei Izmir thront malerisch die Seldschukenburg über der gut erhaltenen Altstadt. Hübsch anzusehen schaukeln die Fischerboote im kleinen Hafen. Die vielgerühmten Strände liegen ein Stück außerhalb. Die schöne "wilde" Altinkum-Bucht erreicht man mit dem Dolmus, dem türkischen Sammeltaxi. Das wohlgepflegte Gegenstück dazu ist der Ilica-Strand. Hauptattraktion dort sind die heißen Quellen im flachen Meerwasser. Çesmes Hinterland mit seinen Aprikosenhainen und Zypressen ist ideal zum Wandern. Unter Windsurfern gilt die Meerenge zur griechischen Insel Chios als sicherer Tipp.
Steinreich: Malta
Stadt oder Meer? Auf Malta finden Unentschlossene beides. Kultur und Geschichte, Sonne und Strände, glasklares Wasser und eine tolle Unterwasserwelt - Malta hat von allem etwas. Vor der Küste Sliemas laden zahlreiche Felsterrassen zu ausgiebigen Sonnenbädern ein - die Temperaturen liegen selbst im Oktober noch bei 24 Grad, das Wasser ist 20 bis 22 Grad warm. Unschlagbar ist Maltas kultureller Reichtum. Die Insel blickt auf 7000 Jahre Geschichte zurück. In der Hauptstadt Valletta können Kulturfans Festungsanlagen des Johanniterordens aus dem 16. Jahrhundert bestaunen. Einzigartig sind die megalithischen Tempelanlagen auf Malta und der Schwesterinsel Gozo. Sie stammen aus der Zeit um 4000 vor Jesus Christus und sind die ältesten Tempelanlagen der Menschheit.
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