Wegen Beherbergungsverboten: Mehrheit der Deutschen ändert Reisepläne

Wie gehen die Deutschen mit den Beherbergungsverboten um? Eine Umfrage kommt nun zu dem Ergebnis, dass die Mehrheit ihre Reisepläne für dieses Jahr noch ändert.
(dr/spot) |
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Die Herbst-/Winterreisen sehen für viele Deutsche in diesem Jahr anders aus.
Hadrian / Shutterstock.com Die Herbst-/Winterreisen sehen für viele Deutsche in diesem Jahr anders aus.

Die bestehenden Beherbergungsverbote in zahlreichen Bundesländern bringen eine Mehrheit der Deutschen offenbar zum Umdenken. Wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des "Tagesspiegel" hervorbrachte, ändern wegen der Corona-Beschränkungen mehr als 45 Prozent der Bundesbürger ihre Reisepläne bis Jahresende. 13 Prozent sind noch unentschlossen, 42 Prozent halten hingegen an ihren Plänen fest.

Ihre Reise fällt ins Wasser? Hier gibt es die Gebrauchsanweisung für das Daheimbleiben.

Vor allem Bewohner in großen Städten würden massenhaft stornieren, heißt es weiter, weil viele Metropolen zu Risikogebieten erklärt wurden, die unmittelbar von den Beherbergungsverboten betroffen sind. Nur mit einem negativen Corona-Test könnte man in manchen Bundesländern beherbergt werden. Außerdem scheinen die Älteren vorsichtiger als die Jüngeren zu sein: Bei den 18- bis 29-Jährigen ändern 37 Prozent ihre Pläne, bei den ab 65-Jährigen sind es mehr als 50 Prozent.

Unabhängig von den eigenen Plänen hielten 52 Prozent der Befragten das Beherbergungsverbot generell für angemessen. Hier stieg die Zustimmung ebenfalls mit dem Alter. Nur 42 Prozent der unter 30-Jährigen fanden das Verbot richtig, bei Rentner waren es 56 Prozent.

Massive Kritik an den Beherbergungsverboten

Derzeit gelten in vielen Bundesländern teilweise unterschiedliche Beherbergungsverbote für Touristen aus innerdeutschen Risikogebieten mit einer Corona-7-Tages-Inzidenz von mehr als 50 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Diese Verbote stoßen jedoch auf harsche Kritik aus Teilen der Politik, Medizin und Rechtswissenschaft. Die Maßnahmen seien weder zielgerichtet noch angemessen oder verhältnismäßig, heißt es. Mehrere bereits anhängige Klagen könnten die Maßnahmen in den nächsten Tagen wieder beenden.

Unter anderem sprach sich auch der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (55, SPD), gegen eine solche Regelung aus. Die Verbote seien sinnlos, sagte er in der ZDF-Sendung "Berlin direkt": "Wir haben Hunderttausende Pendler jeden Tag. Die begegnen sich im Einzelhandel, im Nahverkehr, auf der Arbeit. Und dann darf ein Berliner aber zwei Tage nicht im Spreewald übernachten. Das macht alles keinen Sinn."

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