Urlaub mit Steinzeit-Feeling

Höhlenhotels sind alles andere als grottenschlecht. Die Herbergen in Tuffstein verbinden heute urigen Charme mit modernem Komfort
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Hotels im weichen Tuffstein, Foto: PR
srt 2 Hotels im weichen Tuffstein, Foto: PR
Hotel Les Hautes Roches, Foto: PR
srt 2 Hotel Les Hautes Roches, Foto: PR

Höhlenhotels sind alles andere als grottenschlecht. Die Herbergen in Tuffstein verbinden heute urigen Charme mit modernem Komfort

Urlaub in einer Höhle? Wer da an rauchige Lagerfeuer und Bärenfelle als Schlafstatt denkt, der ist auf dem Holzweg. Ehemalige Kapitänsquartiere, Tuffsteinhöhlen und umgebaute Opalminen entpuppen sich heute als moderne Hotels mit Marmorbädern, bequemen Betten und kunstvollen Wandmalereien. Hier sind fünf Herbergen für den etwas anderen Urlaub.

KAPPADOKIEN

Tradition haben Höhlen als Wohnquartier in dieser türkischen Region. Dort formten die Bewohner ihre Unterkünfte in den weichen Tuffstein der Felswände. In der Gegend um Ürgüp wurden einige dieser Höhlen zu zeitgemäßen Hotelzimmern renoviert. Eine der interessantesten und komfortabelsten Anlagen ist das Gamirasu Cave Hotel im Dorf Ayvali. Im Innern der verwinkelten Herberge, die sich in einem restaurierten Häuserensemble mit insgesamt 25 Zimmern befindet, erwartet den Gast orientalische Wohnzimmeratmosphäre. Die Räume in dem ehemaligen, tausend Jahre alten byzantinischen Kloster sind im Sommer angenehm kühl, im Winter kuschelig warm. Das vulkanische Gestein isoliert perfekt und bietet ganzjährig Temperaturen von 17 bis 20 Grad. Doppelzimmer kosten inklusive Frühstück ab 115 Euro pro Nacht. Die Familien-Suite ist für 170 Euro pro Nacht zu buchen (www.gamirasu.com).

SANTORIN

Auch auf dieser griechischen Insel gruben die Bewohner früher ihre Wohnungen in den weichen Tuffstein des Kraterrandes. Einige der alten Kapitänshäuser werden heute an Touristen vermietet. Wie etwa das Hotel Canaves Oia, das es gleich in doppelter Ausführung gibt. Die Höhlenwohnungen stammen teilweise schon aus dem 18. Jahrhundert und sind heute zeitgemäß ausgestattet. Antiquitäten in den Zimmern gehören ebenso zum Standard wie Sat-TV, Musikanlage, Süßwasserpool und Sonnenterrasse. Beiden Häusern gemeinsam sind der grandiose Blick über die Caldera und das tief unten glitzernde Meer sowie die romantischen Sonnenuntergänge. Das Hotel Canaves Oia ist bei einigen deutschen Reiseveranstaltern buchbar. So kostet eine einwöchige Flugpauschalreise bei Attika Reisen ja nach Saison zwischen 1329 Euro im Oktober und 1542 Euro in der Hochsaison Anfang August.

MATERA

Dieses Städtchen in der Region Basilikata im Süden Italiens war lange Zeit für seine Höhlenunterkünfte gefürchtet. Noch zur Zeit des Faschismus war der Ort so abgelegen und arm, dass Regimegegner wie der Schriftsteller Carlo Levi dorthin in die Verbannung geschickt wurden. Seine Erlebnisse dort verarbeitete er in dem Roman "Jesus Christus kam nur bis Eboli". Inzwischen wurde die süditalienische Höhlenstadt als Weltkulturerbe in die Liste der Unesco aufgenommen. Der Tourismus brachte neues Leben in die Stadt, und einige Höhlen bieten heute komfortable Unterkünfte für Besucher. Ein Schmuckstück ist die elegante Residenz "La Casa di Lucio". Die Doppelzimmer des Hotels in der Altstadt von Matera sind stilvoll mit Designer-Möbeln ausgestattet und ab 87 Euro pro Person und Nacht buchbar (www.lacasadilucio.it).

LOIRETAL

In einem ehemaligen Kloster befindet sich das Hotel "Les Hautes Roches", das sich im Weinbaugebiet Vouvray ans Ufer der Loire schmiegt. Das besondere daran: Zwölf der insgesamt 15 Zimmer wurden in Tuffsteinhöhlen in den Felsen gegraben - herrliche Blicke ins Loiretal inklusive. Allerdings sind die Höhlenzimmer kein ganz billiges Vergnügen, immerhin schmückt sich das zur Relais & Chateau-Kette gehörende Haus mit vier Sternen. Eine Übernachtung im Doppelzimmer kostet ab 170 Euro (inklusive Loireblick), Frühstück gibt es für 20 Euro pro Person, Halbpension für 85 Euro (www.leshautesroches.com).

AUSTRALIEN

Einen Hauch von Abenteuer verspricht ein Aufenthalt im weiten Opal-Abbaugebiet von Coober Pedy im Süden Australiens. Dass die Menschen dort häufig in Stollen unter der Erde wohnen, hat einen einfachen Grund: Während es draußen im Sommer bis zu 50 Grad heiß und im Winter frostig kalt werden kann, ist es in den sogenannten "dugouts" ganzjährig angenehm temperiert. Einige der alten Minen bieten heute Touristen ein ungewöhnliches Quartier. Eines der exklusivsten ist das Coober Pedy Experience Motel. Hier wohnen bis zu zwölf Personen in bunt bemalten Höhlen. Die Ausstattung ist für die Verhältnisse durchaus ansprechend - Mikrowelle, Toaster, Fernseher und Telefon gehören zum Standard. Eine Übernachtung im Doppelzimmer ist ab 185 AUS-Dollar (ca. 124 Euro) für zwei Personen buchbar (www.cooberpedyexperience.com.au).

Rudi Stallein

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