Über den großen Teich: Das muss vor einer USA-Reise erledigt werden
Ein kritischer Blick in den Reisepass, ein noch kritischerer Blick ins Gesicht des Reisenden, ein paar Fragen zu Einreisegrund, Aufenthaltsdauer oder zur eigenen Person und dann endlich das erlösende "Welcome to the United States!". Die Befragung am Flughafen durch den TSA-Agenten, einen Mitarbeiter der US-Transportsicherheitsbehörde, ist selbst für Vielflieger ein aufregender Moment. Schließlich entscheidet sich in diesen wenigen Minuten, ob der geplante Urlaub überhaupt stattfindet, oder ob der Trip am Flughafenschalter bereits wieder endet.
Im Internet kursieren Horrorgeschichten von vermeintlich unbescholtenen deutschen Staatsbürgern, die nach einer Nacht in Gewahrsam wieder in einen Flieger Richtung Heimat gesetzt wurden. Über deren Wahrheitsgehalt lässt sich nur mutmaßen, aber grundsätzlich steht es den TSA-Mitarbeitern zu, jedem Nicht-Amerikaner die Einreise zu verweigern. Neben einem einigermaßen souveränen Auftreten im finalen Interview ist natürlich eine gründliche Vorbereitung der beste Weg, um dieses Worst-Case-Szenario zu vermeiden.
Die richtigen Papiere
Deutsche Staatsbürger benötigen für die Einreise einen Reisepass, der mindestens bis einschließlich des Tages der Wiederausreise gültig ist. Außerdem muss er maschinenlesbar sein. Faustregel: Alle seit 2005 ausgegebenen Pässe erfüllen diese Eigenschaft. Urlauber, die nur einen vorläufigen Reisepass besitzen, müssen ein Visum beantragen.
Alle anderen können am deutlich unkomplizierteren "Visa Waiver Program" teilnehmen. Dazu muss mindestens 72 Stunden vor Abflug eine elektronische Einreiseerlaubnis beantragt werden. Nach Eingabe einiger persönlicher Daten und der Überweisung von 14 US-Dollar wird die Reisegenehmigung in der Regel binnen Minuten erteilt. Damit ist theoretisch eine maximal dreimonatige Urlaubsreise durch die USA möglich. Aber Achtung: Der TSA-Agent kann die Einreise trotzdem verhindern.
APIS-Formular und Check-In
Die Daten eines jeden Passagiers werden bereits vor dem Abflug mit APIS (Advance Passenger Information Service) gecheckt. Name, Nationalität, Passnummer und auch die Zieladresse in den USA werden beim Check-in von der Fluggesellschaft abgefragt und den US-Sicherheitsbehörden übermittelt. Das entsprechende Formular kann je nach Airline entweder online ausgefüllt werden, oder muss ausgedruckt zum Flughafen mitgebracht werden. Außerdem wird beim Check-in das Rückflugticket kontrolliert, denn ohne würde die Reise spätestens am Zielflughafen in den USA sowieso enden.
Die Zollerklärung
Die letzte bürokratische Hürde ist die "Customs Declaration", die im Flugzeug an jeden Passagier ausgeteilt wird. Darin müssen neben persönlichen Daten Angaben zum Inhalt des Gepäcks gemacht werden. Befinden sich darin keine Geldmenge über 10.000 Euro, kommerzielle Handelsgüter, Tiere oder eher ungewöhnliche Lebensmittel, sollte zumindest dieser Teil relativ schnell abgehakt werden können. Falls doch, kann es nicht schaden, vorab Informationen zu den einzelnen Bestimmungen einzuholen.
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