Tipps für die Reisekasse: Der Mix macht's

EC-Karte, Kreditkarte, Sparcard und Bargeld - die wichtigsten Zahlungsmittel für den Urlaub im Vergleich.
von  Abendzeitung
Geld abheben am Bankautomat kostet unterschiedliche Gebühren.
Geld abheben am Bankautomat kostet unterschiedliche Gebühren. © AFP

EC-Karte, Kreditkarte, Sparcard und Bargeld - die wichtigsten Zahlungsmittel für den Urlaub im Vergleich.

Wer Geld braucht, geht in der Heimat einfach zum Bargeldautomaten. Im Ausland kann das ganz schön teuer werden. Denn Banken und Kreditkartenunternehmen kassieren für das Geldabheben teilweise hohe Gebühren. Es geht aber auch zum Nulltarif. Wir vergleichen EC-Karte, Kreditkarte und Postbank-Sparcard. Wann ist was am günstigsten?

Geld abheben kann teuer werden - es geht aber auch zum Nulltarif

Für Bargeld gilt: Man sollte nur so viel mitnehmen, wie man für den ersten Tag benötigt, zum Beispiel für die Fahrt zum Hotel, Trinkgelder und das Abendessen. Denn Bargeld kann am leichtesten gestohlen werden. Zusätzlich ist ein kleinerer Betrag als Überbrückung sinnvoll, wenn es keinen Geldautomaten in näherer Umgebung des Urlaubsziels gibt. Bei Ländern mit stabiler Währung wie Schweiz, Großbritannien und die USA tauscht man bereits zuhause. Das ausländische Bargeld sollte man aber rechtzeitig bei seiner Bank bestellen - die sogenannten Sorten hat nicht mehr jede Filiale vorrätig. Vor Ort tauscht man in der Türkei, Nordafrika, Fernost und Südamerika. Dabei gilt: Meiden Sie Wechselstuben und tabu ist der Tausch auf der Straße! Manche Banken verlangen empfindlich hohe Gebühren. Dann kann sich der auf den ersten Blick ungünstige Hotelwechselkurs als das bessere Angebot herausstellen.

Fast weltweit einsetzbar ist die EC-Karte mit Maestro-Logo der Hausbank. Innerhalb Europas kann man mit ihr wie zuhause ohne Gebühren an der Ladenkasse zahlen. Außerhalb der EU werden Gebühren zwischen ein und zwei Prozent fällig, im Einzelfall auch mehr. Auch an Bargeld kommt man mit der EC-Karte im Regelfall am günstigsten. Für das Geldziehen an einem der weltweit knapp einer Million Automaten mit Maestro-Logo berechnet der Kartenausgeber allerdings eine Währungsumrechnungs-Provision von einem Prozent, mindestens meistens 3,50 Euro. Außerhalb der EU kann zusätzlich eine Zahlungstransaktionsgebühr dazukommen. Ob und wo es am Urlaubsort Geldautomaten gibt, kann man vorher im Internet unter der Adresse www.maestrokarte.de abfragen. Kunden von Citibank, Commerzbank, Comdirect, Deutsche Bank, SEB und Hypovereinsbank zahlen an ausländischen Geldautomaten von Zweigstellen ihrer Bank oder Konzerntöchtern und -müttern nichts für den Bargeldservice.

Ohne Kreditkarte geht manchmal nichts

Eine Kreditkarte braucht man nicht unbedingt, aber ohne geht manchmal nichts. Kreditkarten werden weltweit akzeptiert und bieten hohe Sicherheit bei Verlust. Ohne sie kann man bei vielen Autovermietern kein Fahrzeug mieten, auch einige Hotels lehnen Gäste ohne Kreditkarten ab. Und besonders wichtig: Häufig rühren Ärzte und Krankenhäuser in Übersee ohne Vorkasse oder Kreditkarte keinen Finger. Bares erhält man mit der Kreditkarte an jedem Geldautomaten. Innerhalb Europas ist das mit vielen Kreditkarten sogar kostenlos. Ein Anruf bei der Ausgabestelle klärt dies. Wenn das nicht der Fall ist, setzt man die Kreditkarte am Automaten besser nicht ein. Es fallen bis zu drei Prozent Gebühren an, mindestens jedoch fünf bis sechs Euro. Dazu kommen außerhalb der Eurozone Auslandseinsatzprovisionen von ein bis zwei Prozent. Ausnahme ist die Visakarte der Deutschen Kreditbank, die es kostenlos zum Girokonto DKB Cash gibt. Mit ihr kann man weltweit an Geldautomaten kostenlos Bargeld beziehen (www.weltweit-kostenlos-geld-abheben.de).

Weltweit kostenlos an Bargeld kommt man auch mit der Postbank Sparcard. Die Post-Sparer können bis zu zehn Mal im Jahr an rund einer Million Geldautomaten mit Visazeichen weltweit kostenlos Geld holen - allerdings natürlich nur soviel, wie sie auf dem Konto haben. Wichtig: Den Verlust einer Bank- oder Kreditkarte muss man sofort melden. Sonst haftet man für den Schaden. Dazu reicht ein Anruf beim kostenlosen Notruf 116116. Aus dem Ausland wählt man 0049/116116, muss aber die regulären Gebühren bezahlen. Sollte die Hotline aus dem Ausland nicht erreichbar sein, steht zusätzlich die Rufnummer 0049/30/40504050 bereit. Da das Gegenüber beim Sperrnotruf ein Sprachcomputer ist, sollte man sehr deutlich sprechen und die vom Sprachcomputer wiederholten Angaben überprüfen. Vorsichtige rufen zusätzlich bei ihrer Bank an. Denn bereits ein Dreher bei der Bankleitzahl kann bei den Servicenummern dazu führen, dass trotz Anruf die Karte nicht gesperrt wird.

Rainer Krause

Weitere Informationen:

Unter www.kartensicherheit.de gibt es Informationen zum sicheren Bezahlen mit EC-Karten und zum Sperren verloren gegangener Karten. Zu Kreditkarten, der EC-Karte und der Postbank Sparcard finden sich ausführliche Informationen im Internet unter den Adressen www.americanexpress.de, www.visa.de, www.mastercard.de, www.maestrocard.com und www.postbank.de.

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