Stressfallen im Urlaub

München - Im Urlaub soll alles perfekt sein. Aber in einer Woche am Strand kann man nicht einen dicken Roman lesen, den Partner verwöhnen und dazu noch ein toller Spielgefährte für die Kinder sein. Sieben Tipps, damit die Ferien wirklich die schönsten Wochen des Jahres werden
Endlich sind sie da, die heiß ersehnten Ferien. Gute Laune, traumhaftes Wetter und Erholung auf der ganzen Linie - im Urlaub sind die Erwartungen besonders hoch. Enttäuschungen bleiben da nicht aus. Sieben Tipps, mit denen Sie die größten Stressfallen im Urlaub meistern.
1. Starten Sie nicht gleich am ersten Tag
Wer zunächst ein, zwei freie Tage zu Hause verbringt, der kann sich in Ruhe vorbereiten. Diplom-Psychologe und Buchautor Christoph Eichhorn: "Urlaub bedeutet, sich Zeit zu nehmen - und das fängt mit der Anreise an." Wer ohne Hektik Koffer packt und ausgeruht startet, der verkraftet auch die Wartezeit am Flughafen oder auf der Autobahn besser.
2. Erwarten Sie nicht zu viel
Das Meer ist nicht ganz so blau wie im Katalog? Und dem Hotel hätten Sie auch einen Stern weniger gegeben? Lieber die Erwartungen nicht allzu hoch schrauben - vor Ort kann man sich immer noch positiv überraschen lassen. Und dann sind da noch die Ansprüche an einen selbst: In einer Woche kann man nicht einen dicken Roman lesen, die Partnerin verwöhnen und nebenbei noch ein toller Spielgefährte seiner Kinder sein. Wer alles versucht, wird nichts verwirklichen, sondern Frust verbreiten und selbst frustriert sein.
3. Weniger ist manchmal mehr
Überfrachten Sie Ihren Urlaub nicht mit Aktivitäten und planen Sie Ruhepausen ein. Niemand muss jede einzelne Sehenswürdigkeit der Region abhaken. Auch sportlich ambitionierte Urlauber neigen dazu, sich hochgesteckte Ziele zu setzen: Golfer müssen nicht partout ihr Handicap verbessern oder Biker die strapaziöse Gebirgsroute fahren. Wenn aufgrund des straffen Plans kaum Zeit für einen Kaffee bleibt, erlebt man vor allem eines: Stress.
4. Vorsicht! Zu viel Nähe ist ungewohnt.
Im Alltag gehen die Familienmitglieder oft getrennte Wege. Im Urlaub hocken plötzlich alle aufeinander und kommen sich womöglich in die Quere. Mama will am Pool entspannen, Papa das Hinterland erkunden und die Kinder wären am liebsten mit Freunden unterwegs - so wird der Urlaub schnell zum Drama. Unser Tipp: Unternehmen Sie zumindest einige Stunden am Tag getrennt voneinander etwas. Solche Freiräume sind wichtig und ausgesprochen belebend: Wenn Familienmitglieder öfter einzeln oder in kleinen Gruppen etwas unternehmen, haben sie sich hinterher umso mehr zu erzählen.
5. Die Arbeit hat Pause – auch im Kopf
Keiner ist unersetzlich - vielleicht kein schöner, aber doch wahrer Gedanke. Deshalb: Laptop zu Hause lassen und Handy ausschalten. Wer unbedingt Kontakt zum Büro halten muss, der sollte dies nur einmal am Tag zu einer festgelegten Zeit tun.
6. Planen Sie einen freien Tag vor Arbeitsbeginn
Sonntagabend mit dem Flieger gelandet, Montag früh wieder am Schreibtisch - kein Wunder, dass ein so stressiges Urlaubsende einen Gutteil der Erholung auffrisst. Wer einen freien Tag zu Hause einplant, bevor er wieder in die Arbeit muss, der kann noch mal ausschlafen und gemütlich frühstücken, in Ruhe die Waschmaschine befüllen und die Koffer aufräumen.
7. Souvenirs bringen Urlaubslaune in den Alltag
Kaufen Sie sich im Urlaub bewusst eine CD mit landestypischer Musik oder eine Flasche Wein. Hat der Alltag wieder begonnen, helfen solche Souvenirs dabei, erholt und gelassen zu bleiben. Eine Muschel, ein Stein oder ein Foto am Schreibtisch erinnern ebenfalls an schöne Ferienerlebnisse - und wecken Vorfreude auf den nächsten Urlaub.
Sibylle von Kamptz