Streit über Besteigung des Uluru

Wird Australiens Wahrzeichen, der berühmte Uluru, schon bald für Kletterer gesperrt? Die Antwort lautet "Ja", wenn es nach dem Willen der Nationalpark-Verwaltung geht. Denn die will den Aufstieg auf den roten Felsen verbieten und hat das Kletterverbot erstmals als Ziel festgeschrieben.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Australien: Kletterer auf dem Uluru, Foto: T. Hartung
srt Australien: Kletterer auf dem Uluru, Foto: T. Hartung

Sydney - Wird Australiens Wahrzeichen, der berühmte Uluru, schon bald für Kletterer gesperrt? Die Antwort lautet "Ja", wenn es nach dem Willen der Nationalpark-Verwaltung geht. Denn die will den Aufstieg auf den roten Felsen verbieten und hat das Kletterverbot erstmals als Ziel festgeschrieben.

Als Gründe führt sie Sicherheit, Umweltschutz und kulturelle Rücksichtnahme an. Für die Ureinwohner Australiens ist der Uluru, besser bekannt als Ayers Rock, heilig. Als traditionelle Besitzer des Felsens bitten sie seit Jahren Besucher darum, nicht hinauf zu klettern. Jedoch ohne großen Erfolg. Von den rund 350000 Touristen, die Jahr für Jahr ins rote Zentrum Australiens pilgern, ignoriern mehr als ein Drittel die Bitte, dem 350 Meter hohen Berg seinen Frieden zu lassen.

Dabei ist der Aufstieg gefährlich. 35 Menschen haben die Kletterei bisher mit ihrem Leben bezahlt. Seit 2002 gab es allerdings keine tödlichen Unfälle mehr. Das liegt auch daran, dass die Parkverwaltung den Aufstieg sperrt, sobald es regnet, zu windig oder zu heiß ist. Der Uluru ist glatt gewaschen, und nur an einer Stelle kommt man überhaupt hoch. Wo es besonders steil ist, gibt eine Metallkette als Handlauf ein bisschen Halt, sonst gibt es keinerlei Hilfen. Der Aufstieg ist zudem äußerst anstrengend, immerhin vergleichbar mit einem 100-stöckigen Wolkenkratzer, und das bei meist über 30 Grad in praller Sonne.

Wer es geschafft hat, den belohnt allerdings ein grandioser Ausblick über das rote Zentrum Australiens. Deshalb und wegen der Furcht, dass die Touristen ausbleiben, sind viele weiße Australier gegen eine Sperrung. Prominentester Gegner ist Australiens Premier Kevin Rudd. Er fände es sehr schade, wenn Besucher nicht mehr auf den Uluru klettern könnten, sagte Rudd in einem Interview.

Thomas Hartung

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.