Stopp bei falschem Stempel im Pass
Nein, es sind nicht nur arabische Länder oder exotische Nationen, die Urlaubern manchmal die Einreise verwehren. Auch die USA schauen spätestens seit dem 11. September 2001 ganz genau in die Reisedokumente. Wer in Ländern wie Afghanistan, Libyen, Pakistan, dem Irak oder dem Iran geboren ist oder dort lebt, der hat dann schon schlechte Karten. Wir sagen, wo und wann noch Unheil droht.
Manche Stempel wecken Misstrauen.
So endete vor einiger Zeit die Reise von Paul-Emile Dupret beim Immigration Officer in Miami. Offenbar hatten zahlreiche bunte Visumsstempel aus Kongo, Kuba, Kolumbien und anderen Ländern das Misstrauen des Grenzers geweckt. Statt die nächste Maschine nach Madrid zu besteigen, landete Dupret in einer Abschiebezelle. Insgesamt 24 Stunden wurde er festgehalten, klagte über gezielten Schlafentzug und ein Gefühl wie im berüchtigten Gefängnis Guantanamo. Dabei hätte Dupret eigentlich als absolut unverdächtig gelten können: Er war als Krisenvermittler im Auftrag des Europäischen Parlaments unterwegs.
Probleme kann es auch in Thailand geben.
Quer stellen sich auch die Behörden in klassischen Feriendestinationen wie Thailand. Das Problem: Immer wieder klagen Urlauber, dass Beamte vor allem an kleineren Grenzübergängen die Einreise verweigern, weil ihrer Meinung nach nicht alle Erfordernisse für die Einreise erfüllt sind. Das reicht von fehlerhaften Stempeln bis zu unangemessener Kleidung. Bekannt wurde der Fall einer Urlauberin, die wegen ihres knappen Oberteils verdächtigt wurde, der Prostitution nachgehen zu wollen - und draußen bleiben musste. Ähnliches kann in anderen asiatischen Staaten ebenfalls passieren.
Doch auch in Europa kann es vereinzelt Grenzärger geben, wenn sich der falsche Stempel im Pass findet. So stellen sich serbische Grenzer immer noch gelegentlich quer, wenn sich in den Personalunterlagen Sichtvermerke des Kosovo finden. Grund: Serbien erkennt die Unabhängigkeit des Kosovo nicht an. Erst vor kurzem gab es eine Teileinigung in Sachen Zoll; Reisende sollten sich dennoch auf Unannehmlichkeiten einstellen.
Der Klassiker unter den No-gos in Sachen Visumsstempel sind israelische Einträge.
Syrien, Libanon und der Irak machen dicht, wenn die Grenzer solche Vermerke im Ausweis finden. So ging es etwa dem kanadischen Umweltschützer Bruce Balfour, der nach der Landung in Beirut an einem Naturschutzprojekt arbeiten wollte. Stattdessen wurde er verhaftet, der Spionage angeklagt und eingesperrt. Erst nach sechs Wochen hinter libanesischen Gittern kam Balfour wieder frei.
Auch aus den Vereinigten Arabischen Emiraten melden Urlauber hin und wieder Probleme mit israelischen Stempeln. In umgekehrter Richtung müssen sich Reisende zumindest auf längere und intensive Befragung durch die Behörden in Tel Aviv, Jerusalem oder Haifa einstellen.
Was tun? Die beste Lösung kostet 59 Euro. Es handelt sich um einen zweiten Reisepass. Damit können Fernreisende problemlos jeden Stempelärger umgehen. Nur darauf, dass im Visum alle Daten richtig eingetragen sind, müssen sie dann noch selbst achten.
Weitere Informationen:
Auswärtiges Amt, Bürgertelefon: 03018/17-2000, buergerservice@diplo.de, www.auswaertiges-amt.de.