Sommer-Bilanz: Deutsche bleiben oft in der Heimat

Weniger Urlaubsreisen ins Ausland, dafür aber mehr Urlaub in der Heimat: Die Wirtschaftskrise hat in der Sommersaison 2009 die Reisegewohnheiten der Deutschen verändert.
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Urlauber sind auf der Ostseehalbinsel Fischland-Darß-Zingst mit dem Fahrrad unterwegs. (Archivbild)
dpa Urlauber sind auf der Ostseehalbinsel Fischland-Darß-Zingst mit dem Fahrrad unterwegs. (Archivbild)

Weniger Urlaubsreisen ins Ausland, dafür aber mehr Urlaub in der Heimat: Die Wirtschaftskrise hat in der Sommersaison 2009 die Reisegewohnheiten der Deutschen verändert.

«Der Deutschlandtourismus hat sich sehr stark entwickelt», sagte der Chef der weltgrößten Reisemesse ITB, Martin Buck, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Reisen ins Ausland sind dagegen zurückgegangen.» Vom Deutschland-Trend konnten Ferienorte an Nord- und Ostsee profitieren, wichtigstes Urlaubsziel in Deutschland bleibt aber Bayern.

«Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es einen Hang zur Nähe», sagte Buck. Hier könnten Urlauber das eigene Auto nutzen. Bei der Buchung einer Ferienwohnung versorgten sich viele Urlauber weiterhin bei gewohnten Discountern wie Aldi oder Lidl. «Auch der Urlaub auf dem Campingplatz hat an Bedeutung gewonnen.»

Urlaub auf dem Campingplatz

Ging es in diesem Sommer doch in die Ferne, dann gewannen Pakete aus Flug, Hotel und Komplettverpflegung in der Gunst der Urlauber. «Der All-Inclusive-Urlaub hat inzwischen einen sehr hohen Marktanteil», sagte Buck. So setzten in der Türkei rund 80 Prozent der Anbieter auf die Rundum-Sorglos-Angebote zum Festpreis. Unter den Auslandszielen seien auch Spanien oder Italien weiter gefragt gewesen. Die Debatte um die Schweinegrippe habe keine großen Auswirkungen gezeigt. «Die Schweinegrippe scheint für die Reisenden kein großes Thema zu sein.»

Die von den Reiseveranstaltern befürchtete Preisschlacht bei Pauschalreisen angesichts sinkender Buchungszahlen sei im Sommer ausgeblieben. «Die Veranstalter steuern ihre Kapazitäten sehr genau und nehmen Flug- und Bettenangebote aus dem Programm.» Hotels oder Airlines könnten die Kapazitäten dagegen nicht so gut steuern. «Etliche Hotelketten setzen dann auf Direktvermarktung», sagte Buck. Für den Verbraucher lohne sich immer der Vergleich, ob Veranstalterangebot oder Direktbuchung günstiger sei.

Erwartete Preisschlacht bleibt aus

Für die Zukunft erwartet der Messe-Chef eine stabile Nachfrage. Auch in der Krise nach dem Platzen der Internet-Blase sei die Nachfrage trotz hoher Arbeitslosenzahlen halbwegs stabil geblieben. Deutschland bewege sich im touristischen Markt auf einem hohen Niveau. Schlechter sei die Lage bei Anbietern, die sich vor allem auf Geschäftsreisende spezialisiert hätten. Buck sieht hier «markante Rückgänge». Bei schlechterer Auftragslage sei es für Firmen vergleichsweise einfach, die Reisekosten zu senken. «Hier ist nicht zu erkennen, dass es eine Trendwende gibt.» (dpa)

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