Sächsische Schweiz: Natur pur und weltberühmte Baudenkmäler

Ein Paradies für Wanderer - und für Kulturfreunde: Unterwegs in der Sächsischen Schweiz und in Dresden, dem Florenz von Sachsen.
von  Ursula Angelika Küffner
Der Zwinger: Den Gebäudekomplex mit Gartenanlagen verdanken die Dresdner ihrem Kurfürsten August dem Starken, der ihn 1709 von seinem Architekten ursprünglich errichten ließ, um seine Orangenbäumchen im Winter frostsicher unterbringen zu können.
Der Zwinger: Den Gebäudekomplex mit Gartenanlagen verdanken die Dresdner ihrem Kurfürsten August dem Starken, der ihn 1709 von seinem Architekten ursprünglich errichten ließ, um seine Orangenbäumchen im Winter frostsicher unterbringen zu können. © Ursula Angelika Küffner

Der schmale Waldweg führt durch den dichten, üppig grünen Buchenwald. Dieser gibt immer wieder den Blick auf zerklüftete Felsformationen und malerische Täler frei. Und weit unten schlängelt sich wie ein blaues Band die Elbe durch die wunderschöne Landschaft.

Hier, im Elbsandsteingebirge, schlägt jedes Wanderherz höher: Der einzigartige Nationalpark Sächsische Schweiz hat uralte Naturlandschaft und bizarre Felsenwelten zu bieten. Zahlreiche Wanderwege, im Ganzen fast 1.200 Kilometer, führen durch die zauberhafte Region, die zu den schönsten Wandergebieten Europas zählt. Eine der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten in der Sächsischen Schweiz ist mit Sicherheit die "Bastei" genannte Felsformation.

Sächsische Schweiz: Auf den Spuren der Raubritter

Wanderwege verschiedener Länge führen von den Parkplätzen zu dem Highlight der Gegend. Hier ragen mystisch aussehende Felsen aus dem dichten Wald und man glaubt gerne, dass früher Raubritter an diesem Ort ihr Unwesen trieben. Eine malerische Sandsteinbrücke mit fast 80 Meter Länge aus dem Jahr 1851 überspannt die tiefe Schlucht, fast 200 Meter fällt der Fels steil zur Elbe ab.

Die Semperoper, das Opernhaus der Sächsischen Staatsoper.
Die Semperoper, das Opernhaus der Sächsischen Staatsoper. © Ursula Angelika Küffner

Das imposante Bauwerk ist das Postkartenidyll schlechthin, allerdings ist es auch ein Besuchermagnet für zahllose Touristen und Tagesausflügler. Doch wer die Touristenmassen meiden möchte, kommt ebenfalls auf seine Kosten. In den Morgenstunden hat man die romantische Brücke fast für sich allein.

Generell kann man jedoch im Elbsandsteingebirge kilometerweit wandern, ohne einem Menschen zu begegnen. Einfach den Rucksack mit ausreichend Proviant packen, Wanderführer besorgen und los geht es durch den geheimnisvollen Märchenwald. Und ganz früh, wenn der Nebel noch in den Tälern hängt, ist es gut vorstellbar, dass hier Zwerge, Elfen oder Trolle leben, die aus ihren Verstecken kommen, sobald die Eindringlinge wieder weitergezogen sind.

Dresden: Sehenswürdigkeiten auf kurzen Wegen

Nach so viel Natur pur ist ein Szenenwechsel angesagt: Auf geht es zur Metropole Sachsens. Dresden, die grüne Großstadt, hat viel zu bieten. Auf die Besucher warten weltberühmte Baudenkmäler, weitläufige Grünanlagen und für eine Stadt ihrer Größe erstaunlich niedrige Preise.

Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten befinden sich praktischerweise alle im Zentrum, immer nur ein paar Minuten Fußmarsch voneinander entfernt. Wohl am bekanntesten ist die Semperoper, das Opernhaus der Sächsischen Staatsoper, das sich stolz über der Elbe am Theaterplatz erhebt. Das markante Gebäude ist ein richtiger Hingucker. Hier, in einem der schönsten Opernhäuser weltweit, eine Aufführung zu besuchen, stellt ein absolutes Highlight jeder Dresdenreise dar.

Unweit der Semperoper trifft man auf den monumentalen Fürstenzug, ein überlebensgroßes Bild eines Reiterzuges aus 25.000 Fliesen aus Meißener Porzellan, das auf einer Seite des Stallhofs vom Dresdner Residenzschloss angebracht wurde. So kann man im Vorbeilaufen die zwischen 1127 und 1873 in Sachsen herrschenden 34 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige bewundern.

Dresdner Pracht: Zwinger und Frauenkirche

Ganz in der Nähe befindet sich wohl eines der schönsten Bauwerke des Spätbarocks: der Dresdner Zwinger. Den Gebäudekomplex mit Gartenanlagen verdanken die Dresdner ihrem Kurfürsten August dem Starken, der ihn 1709 von seinem Architekten ursprünglich errichten ließ, um seine Orangenbäumchen im Winter frostsicher unterbringen zu können.

Heute beherbergt der Dresdner Zwinger die berühmte Gemäldegalerie "Alte Meister" mit der Sixtinischen Madonna, den Mathematisch-Physikalischen Salon und die Porzellansammlung, die bedeutendste und umfangreichste keramische Spezialsammlung der Welt. Nur einen Steinwurf entfernt steht die Frauenkirche am Dresdner Neumarkt im Zentrum der Altstadt.

Eines der schönsten Bauwerke des Spätbarocks: der Dresdner Zwinger.
Eines der schönsten Bauwerke des Spätbarocks: der Dresdner Zwinger. © Ursula Angelika Küffner

Die prachtvolle Kirche besitzt eine der größten steinernen Kuppeln nördlich der Alpen und gilt als eine der größten Sandsteinbauten der Welt, die seit dem Wiederaufbau 2005 jetzt in voller Pracht gen Himmel ragt. Nach so vielen neuen Eindrücken der Superlative hat man sich eine Verschnaufpause verdient. Dafür eignet sich das Elbufer, das zum Verweilen einlädt.

Am grünen Elbstrand findet man immer wieder ein Plätzen ganz für sich allein. Und mit einem gut gefüllten Picknickkorb kann man sich hier niederlassen und den Blick auf die Baudenkmäler von Dresden genießen.

Weitere Infos zu Dresden und zur Sächsischen Schweiz

Anreise nach Dresden: Autobahn zum Beispiel ab Nürnberg – Bayreuth – Hof – Plauen – Zwickau – Chemnitz – Dresden
Fahrzeit: etwa drei Stunden bei wenig Verkehr, Strecke: 315 Kilometer (Autobahn)

Dresden, die Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen, hat etwa 550.000 Einwohner. Die Semperoper wurde im Zweiten Weltkrieg war die Oper komplett zerstört. Der Wiederaufbau begann 1977, und erst seit 1985 gibt es wieder Aufführungen. Der Fürstenzug ist ein riesiges Kunstwerk aus Meißner-Fliesen.

Der Dresdner Zwinger ist ein märchenhafter Gebäudekomplex mit Gartenanlage. Die Frauenkirche wurde im Zweiten Weltkrieg durch den in Dresden wütenden Feuersturm so stark beschädigt, dass sie in sich zusammenstürzte.

In der DDR wurde die Ruine des imposanten Gotteshauses als eine Art Mahnmal gegen Krieg so belassen. Erst nach der Wende begann man mit dem Wiederaufbau, der mit Spenden aus aller Welt finanziert wurde und erst 2005 abgeschlossen wurde.

In der Sächsischen Schweiz ist die Bastei die meistfotografierte Brücke zwischen Felsen: Auf dem Gebiet der Gemeinde Lehmen zwischen der Stadt Wehlen und Rathen, etwa 49 Kilometer von Dresden entfernt (Anreise Richtung Pirna, Tschechische Republik).

An der Elbe im Zentrum stehen ausreichend gebührenpflichtige Parkplätze zur Verfügung.

 

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