Richtig versichert auf die Piste

Wer sich für den Alltag schon gut abgesichert hat, kann auf spezielle Wintersportversicherungen verzichten. Haftpflicht aber ist ein Muss.
Rainer Krause |
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Nichts ist schöner, als bei Sonnenschein über den glitzernden Schnee zu gleiten und bei jedem Schwung den Schnee stauben zu lassen. Manchmal aber geht auch ein Schwung daneben - und das kann teuer werden. Der Transport ins Tal und zum Arzt, Privathonorare und eine eventuell notwendige Heimfahrt im Krankenwagen können sich schnell auf mehrere Tausend Euro summieren. Zumindest den finanziellen Schaden kann vermeiden, wer sich richtig versichert hat.

Diebe geben sich nicht mit gebrauchten Skiern ab

Das Risiko von Skiverletzungen nimmt zwar nach allen Unfallstatistiken ab, Vorsorge schadet dennoch nicht. Das gilt vor allem für die Auslandskrankenversicherung. Sie kostet nicht viel, ist aber ungeheuer wertvoll, wenn Urlaubern im Ausland etwas zustößt. Allein die hohen Kosten eines eventuell notwendigen Krankenrücktransports, die von keiner Kasse gezahlt werden, sprechen für den Abschluss einer Auslandsreise-Krankenversicherung. Dazu kommt, dass auch innerhalb Europas Behandlungskosten nur teilweise oder gar nicht von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden. Eine private Haftpflichtversicherung sollte jeder haben. Sie gehört zu den Versicherungen, die die Verbraucherverbände unbedingt empfehlen. Denn wer anderen durch Unvorsichtigkeit oder Leichtsinn einen Schaden zufügt, muss dafür in voller Höhe aufkommen. Ohne Versicherungsschutz, so die Verbraucherzentralen, kann dies den finanziellen Ruin bedeuten. Die Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten, wenn man selbst einen Unfall verursacht, Personen, Sachen oder Vermögen beschädigt - zum Beispiel bei Kollisionen mit anderen Skifahrern auf der Piste. Sie gilt weltweit, Familienangehörige sind automatisch mitversichert. Ebenfalls nicht nur für den Skiurlaub sinnvoll ist eine private Unfallversicherung.

Das gilt vor allem für Kinder, die besonders gut gegen dauernde Invalidität abgesichert sein sollten. Die Versicherung zahlt dem Kunden Geld, falls er durch einen Unfall einen bleibenden Gesundheitsschaden erleidet. Wintersportler sollten darauf achten, dass Bergungskosten eingeschlossen sind. Bei einem Hubschraubereinsatz in Österreichs Bergen kommen locker ein paar Tausend Euro und mehr zusammen. Die gesetzliche Krankenkasse zahlt davon meistens keinen Cent. Wertvoll nicht nur für Autoreisende ist der Autoschutzbrief. Er gilt auch bei Flugreisen. Am besten ist ein personenbezogener Schutzbrief. Er schließt alle Fahrzeuge ein, die man fährt. Bei einigen Anbietern gelten Leistungen wie Krankenrücktransport und Heimholservice für Kinder sogar weltweit. Eine Wintersportgerätversicherung ist dagegen in der Regel unnötig. Sie zahlt, wenn Skier oder Snowboards gestohlen oder beschädigt werden. Die Kritik der Verbraucherverbände: Einen Teil des Risikos deckt schon die Hausratversicherung ab. Sie zahlt, wenn Wintersportgeräte durch Raub oder Einbruchdiebstahl entwendet werden.

Vor der Hütte sind die Skier oder das Snowboard meist nicht eingesperrt. Gefährdet sind dann aber nur die neuesten und teuren Modelle, mit Durchschnittsware und Gebrauchtem geben sich die Diebe nicht ab. Wer trotzdem Bedenken hat, der sucht sich ein Plätzchen, wo er die guten Stücke im Auge behalten kann. Wenn das nicht möglich ist, stellt man die Skier getrennt an unterschiedlichen Plätzen ab. Noch wirkungsvoller ist es, mehrere Skier auf einen Haufen zu werfen. Das richtige Paar Ski zu finden, dauert dann für den Dieb zu lange. All die Risiken kann man durch spezielle Wintersportversicherungen abdecken. Das sind Versicherungspakete, die Wintersportgerätversicherung, Unfallversicherung, Haftpflicht und je nach Anbieter auch die Krankenversicherung im Paket anbieten. Zusätzlich eingeschlossen ist noch eine Rechtsschutzversicherung. Das kostet beim Deutschen Skiverband 30 Euro für eine Person, Familien zahlen 65,75 Euro für ein Jahr. Etwas günstiger ist der ADAC mit 27 Euro für Einzelpersonen und 55 Euro für Familien. Beim ADAC ist aber keine Krankenversicherung eingeschlossen. Und der Preis gilt nur für Skifahrer. Snowboarder zahlen mit 55 Euro oder 112 Euro für Familien mit snowboardenden Mitgliedern erheblich mehr. Wer sich allerdings für den Alltag schon gut abgesichert hat, der ist mit den Paketen in vielen Bereichen doppelt versichert. Und das bringt ihm außer zusätzlichen Versicherungskosten gar nichts: Es bezahlt nämlich nur eine Versicherung, die andere freut sich über Einnahmen ohne Risiko.

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