Palmen, Hummer und Chiffon
Mit dem größten Feuerwerk aller Zeiten wurde in Dubai die künstliche Insel «The Palm Jumeirah» eingeweiht. Das Ferienressort der Spitzenklasse zog bereits zur Eröffnung die erwünschten, zahlungskräftigen Gäste an.
Für etwa 15 Minuten erleuchteten 100.000 Feuerwerkskörper den Himmel über der Golfmetropole. Die Lichtraketen wurden so kunstvoll auf dem Eiland drapiert, dass sich schließlich auf dem Meer eine Palme aus Feuer und Licht abzeichnete. Kompositeur des Feuerwerks war derselbe wie bei den Olympischen Sommerspielen in Peking: Phil Grucci, Designer aus einer alteingesessenen italienischen Familie von Feuerwerkern.
Anlass war die Eröffnung der Luxus-Insel vor der Küste Dubais mit dem Namen «The Palm Jumeirah». Zu der Gala waren rund 2000 Ehrengäste aus aller Welt geladen. Für die wurden 1,7 Tonnen Hummer, 4000 Austern, 50 Kilogramm Gänseleber, 1000 Wachteleier und 5000 Sushi-Häppchen serviert. Die Festlichkeiten im zentralen Hotel «Atlantis The Palm» dauerten bis in die frühen Morgenstunden. Mit dem Eröffnungsfest startete das Haus offiziell in seine erste Saison. Eine Nacht in der Luxus-Suite kostet 25.000 Dollar.
Geheimer Hintereingang der Stars
Über den roten Teppich liefen unter anderem US-Schauspieler Denzel Washington, seine Kollegin Charlize Theron, Sängerin Janet Jackson, US-Basketballer Michael Jordan, «Bollywood»-Star Shahrukh Khan sowie Boris Becker - 15 Minuten vor seiner Ex-Verlobten Sandy Meyer-Wölden. Beckers ehemalige Freundin Lilly Kerssenberg kam nicht über den roten Teppich gelaufen, sondern gelangte über einen Seitenweg zum Dinner. Auch Robert De Niro und Janet Jackson sparten sich den langen Weg und ließen sich auf Nebenwegen zu dem Abendessen führen. Schulterfrei und in violett-rosafarbenem Chiffon gehüllt, kam die australische Sängerin Kylie Minogue über den roten Teppich. Bei ihrem einstündigen Auftritt auf der Eröffnungsshow zeigte der Weltstar «aus Respekt vor den Gepflogenheiten des Landes» aber deutlich weniger Haut. Für die Performance ihrer zehn Songs trug sie erst einen schwarz-goldenen und später einen pink-schwarzen Anzügen von Jean-Paul. Die «Auferstehung» der versunkenen Stadt Atlantis in Form des ersten Hotels der Insel, «Atlantis the Palm» wurde von Bollywood-Star Priyanka Chopra, einer ehemaligen Miss World, zelebriert. Sie erschien als «Göttin von Atlantis» auf der Bühne. Ein weiteres Highlight der Eröffnungsshow waren ein Auftritt der arabischen Starsängerin Nawal Al Zoghbi.
Fünf weitere Inseln in Planung
Mit einigen Mitgliedern des Herrscherhauses von Dubai und Sarah Ferguson, der Herzogin von York waren auch die Königlichen vertreten. Fergie brauchte in ihrem schwarzen Kleid fast eine Stunde über den roten Teppich. Sie sagte, an Dubai gefalle ihr besonders, dass dort nicht nur geträumt, sondern auch Träume erfüllt werden. Auch Sultan Ahmed Bin Sulayem zeigte sich euphorisch: «Wir haben Sand und Sonne, aber die Leute wollten auch Strände - und die haben wir nun. Wo wir heute stehen, war vor fünf Jahren noch Wasser.»
Insgesamt 20 Millionen Dollar ließen sich die Organisatoren die Feier kosten. Allein vier Millionen Dollar davon soll Kylie Minogue für ihren Auftritt erhalten haben. «The Palm Jumeirah» ist die erste von insgesamt fünf geplanten künstlichen Inseln vor der Küste Dubais. An ihr wurde sieben Jahre lang gebaut, streckenweise mit 40 000 Mann am Tag. Mehr als 100 Millionen Kubikmeter Erde und Steine wurden bewegt. Das neue Eiland verlängert die Küstenlinie des Golfstaates um knapp 100 Kilometer. (dpa/AP/nz)
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