Nur mit ESTA in die USA
Das grüne Einreiseformular hat ausgedient. USA-Einreise kostet nun 14 Dollar Gebühr. Warnung vor betrügerischen Webseiten.
Einreisen in die USA werden einfacher und schneller, aber auch teurer. Worauf gilt es zu achten?
Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen:
1. Was müssen Bürger von Visa-Waiver-Staaten tun, um in die USA einzureisen?
Spätestens 72 Stunden vor Abflug muss man eine Genehmigung mit dem "Electronic System for Travel Authorization" (ESTA) einholen. Der Antrag wird unter esta.cbp.dhs.gov im Internet gestellt - auch auf Deutsch. Abgefragt werden persönliche Daten, Nummer, Ausstellungsdatum und Gültigkeit des Reisepasses sowie ansteckende Krankheiten, Verurteilungen wegen Straftaten, Spionage, Beteiligung an Nazi-Verfolgungsmaßnahmen, Sorgerechtsentzug, beabsichtigte Arbeitsaufnahme in den USA sowie Einreiseverbote und ungültige US-Visa.
2. Gelten ESTA-Genehmigungen auch für mehrfaches Einreisen?
Ja, für zwei Jahre, sofern sie nicht widerrufen werden oder der Reisepass vorher abläuft.
3. Lassen sich Eingaben im ESTA-System aktualisieren?
Ja, davon sollte unbedingt Gebrauch gemacht werden. Das betrifft z.B. Änderungen der Telefonnummer oder der E-Mail sowie Flugnummern weiterer Einreisen. Reiserouten und Zieladressen können so ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht werden. Dabei muss sich der Antragsteller mit ESTA-Antrags- und Reisepassnummer sowie dem Geburtsdatum identifizieren.
4. Ist die ESTA-Genehmigung bei der Einreisekontrolle vorzuweisen?
Nein, bislang nicht. Damit lässt sich allerdings nachweisen, dass die Einreisegenehmigung erteilt worden ist. Deshalb empfiehlt es sich, einen ESTA-Ausdruck samt Antragsnummer mitzuführen.
5. Muss im Flugzeug weiter das grüne Einreiseformular für die USA ausgefüllt werden?
Das berühmte Formular I-94W ist nur noch vorübergehend auszufüllen. US-Heimatschutzministerin Janet Napolitano hat entschieden, dass die ESTA-Genehmigung für die Einreisekontrolle ausreicht.
6. Kostet die ESTA-Genehmigung etwas?
Ja, nach einer Entscheidung des US-Handelsministeriums und der Grenzschutzbehörde werden seit 8. September für neue ESTA-Anträge 14 US-Dollar erhoben. Zehn Dollar gehen an das Tourismusmarketing der USA und vier Dollar in die Verwaltungskosten. Gezahlt werden kann nur per Kreditkarte. Bereits erteilte ESTA-Genehimgungen bleiben gültig; 14 Dollar sind nur bei Neuanträgen fällig.
7. Woran sind betrügerische ESTA-Seiten zu erkennen?
Dort kostet die Prozedur mehr als 14 Dollar. Reisebürochef Egon Dobat vom Berliner Air Travel Service hält unter anderem die deutschsprachigen Domains www.esta-registration.us, www.esta-usa.de und www.usestaservice.com für "Bauernfängerei". Er warnt davor, sensible Kreditkartennummern inklusive Sicherheits-Code (CVC) auf solchen Seiten einzugeben. Die korrekte Adresse ist ausschließlich esta.cbp.dhs.gov.
8. Ändert sich noch mehr?
Ja, unabhängig von ESTA startet das Secure-Flight-Programm. Es soll den Luftverkehr sicherer machen und die Abfertigung beschleunigen. Je ein Server an der Ost- und an der Westküste erfassen unabhängig voneinander das komplette Fluggastaufkommen der USA. Dabei erheben die USA Namen, Geburtstermin und Geschlecht. Diese Daten werden sieben Tage gespeichert. Erklärt wird die Sache auf der Internet-Seite www.tsa.gov. Alle US-Airlines sind an das Programm angeschlossen. Ausländische Fluggesellschaften sollen bis zum Jahresende folgen.
9. Gibt es eine Möglichkeit, unberechtigten Terrorismus-Verdacht auszuräumen?
Allen, die zu Unrecht auf der Watchlist gelandet sind, biete die US-Regierung eine Lösung an, verweist Direktor Leyh auf TRIP. Das Kürzel steht für "Traveler Redress Inquiry Program", soll aber nicht beim Kleiderwechsel helfen, sondern Abhilfe schaffen: Wer sich beim Ticketkauf falsch identifiziert fühlt, der kann unter www.dhs.gov das Verifizieren seiner Identität online beantragen. Geprüft werden die Angaben vom FBI und anderen Sicherheitsdiensten. Wie das genau geschieht, darüber mag Leyh aus Sicherheitsgründen keine Auskunft geben.
10. Wo gibt es weitere Informationen?
Die deutschsprachige Internet-Seite www.discoveramerica.com gibt einen guten Überblick zu Reisen in die USA.
Christian Boergen
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