Nicht ohne Zusatzversicherung ins Ferienhaus

Kleine Unaufmerksamkeiten können für Ferienhausmieter teuer werden.
Der kurz abgestellte heiße Topf beschädigt die Tischplatte, das volle Glas Rotwein fällt auf den Teppichboden. Dafür muss der Mieter gerade stehen, wenn er keinen geeigneten Versicherungsschutz hat.
Der Schutz durch die private Haftpflichtversicherung ist trügerisch. Sie gilt zwar meistens weltweit und deckt viele Risiken ab. Vor allem in Basisschutz-Verträgen fehlt aber häufig die Deckung für Mietschäden. Und selbst wenn sie da ist, gilt sie nicht immer für vorübergehend gemietete Ferienwohnungen.
Mehr noch: Unter Mietsachschäden in Hotels und Ferienwohnungen fallen nur Schäden an unbeweglichen Sachen wie Fenster, Badewanne oder Boden. Für den Rotweinfleck auf der Couch kommt die Haftpflichtversicherung nicht auf. Man kann solche Risiken allerdings zusätzlich versichern. Je nach Anbieter kostet das bis ca. 30 Euro pro Jahr.
Sind Sie auch mal schusselig und haben schon mal den Schlüssel innen in der Wohnungstür stecken lassen? Dann sollten Sie den Versicherungsvertreter auch gleich danach fragen, ob solche Dinge und auch Schlüsselverlust im Vertrag enthalten sind. Die Hausratversicherung springt nämlich nur ein, wenn ein persönlicher Hausschlüssel verloren geht, nicht bei Fremden.
Jetzt zu den schlimmen Dingen, zu Einbruch, Vandalismus, Brand. Werden Kleidung, Kameras, Schmuck und Bargeld durch solche Katastrophen beschädigt oder entwendet, dann zahlt die Hausratversicherung die Wiederbeschaffung. Das gilt auch für die Ferienwohnung. Es muss sich allerdings um einen Einbruch handeln. Kommen Diebe durchs offene Fenster, dann zahlen die Hausratversicherer nichts. Manche Hausratversicherung zahlt sogar bei Diebstahl, Beschädigung und zu später Auslieferung von Gepäck (z.B. Box-Plus von Axa).
Rainer Krause
Service
Aktuelle Tests zu Reiseversicherungen gibt es auf www.test.de, der Internetseite der Stiftung Warentest, unter dem Thema "Freizeit + Reise". Infos geben auch die Verbraucherzentralen.