New Orleans: Amerikas aufregendste Stadt feiert ihren 300. Geburtstag
Was haben Köln, Düsseldorf, Mainz und New Orleans gemeinsam? Am Faschingsdienstag verwandeln sich die Innenstädte Jahr für Jahr in riesige Party-Meilen. Während in den Rhein-Metropolen am Aschermittwoch wieder Alltag und wahrscheinlich auch eine gehörige Portion Tristesse einkehren werden, enden die Festivitäten an der Küste des US-Bundesstaats Louisiana 2018 nicht am Tag nach dem Mardi Gras (zu Deutsch: "Fetter Dienstag"). Die geschichtsträchtige Stadt am Mississippi wird 300 - und das wissen ihre feier-erprobten Bewohner zu würdigen: mit einem nicht enden wollenden Festival- und Partyjahr.
"One of the world's most fascinating cities": Diesen Beinamen hat sich New Orleans selbst verpasst. Eine steile These, doch der Slogan ist nicht übertrieben. Musikalisch, historisch und architektonisch gibt es wohl nur wenige Städte auf der Welt, die "The Big Easy" das Wasser reichen können. Vor allem das French Quarter ist ein beeindruckender kultureller Schmelztiegel. Und eben dort begann 1718 die Geschichte der Stadt, als Jeane Baptiste Le Moyne in der damals französischen Kolonie Louisiana La Nouvelle Orléans gründete. Aufgrund seiner für den Handel günstigen Lage vergrößerte sich die Siedlung extrem schnell. In den darauffolgenden Jahrzehnten ging New Orleans durch französische und spanische Hände, ehe die Vereinigten Staaten die Stadt 1803 von Napoleon kauften.
Traditionell feierwütig
Bis heute sind die europäischen Einflüsse in New Orleans deutlich zu erkennen. Durch den florierenden Sklavenhandel im 19. Jahrhundert gesellten sich auch verschiedene afrikanische Kulturen dazu. Dabei entstand eine einzigartige Subkultur, aus deren Schoß unter anderem der Jazz, eine ausgeprägte Kneipen-Szene und zahllose Festivals entsprungen sind. New Orleans feiert (sich) seit jeher gerne, daher war es klar, dass die Feierlichkeiten zum 300. Gründungsjubiläum alles andere als gewöhnlich ausfallen würden.
Der Veranstaltungskalender für das Jahr 2018 übertrifft tatsächlich alles bisher Dagewesene: Food-, Literatur- und Filmfestivals reihen sich fast nahtlos aneinander. Zwischendurch finden auch immer wieder exotischere Veranstaltungen wie Burlesque- oder Voodoo-Festivals statt - und auch ein Oktoberfest darf nicht fehlen. Wer will, kann nahezu jeden Abend dieses Jahres auf einem kulturellen Event verbringen. Ein Luxus, der leider den Bewohnern New Orleans vorbehalten bleiben wird.