Impfung auf den letzten Drücker

Wer in der Hektik der Reisevorbereitungen die Gesundheitsvorsorge vergessen hat, kann sich auch "last minute" noch schützen.
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Spritze gegen Krankheiten, Foto: Volker Hartmann
srt Spritze gegen Krankheiten, Foto: Volker Hartmann

München - Wer in der Hektik der Reisevorbereitungen die Gesundheitsvorsorge vergessen hat, kann sich auch "last minute" noch schützen.

Klasse, jetzt steht der Urlaub vor der Tür. Zwei Tage vor der Abreise noch einmal die Reiseunterlagen durchgeblättert und - oh nein: Impfung dringend empfohlen, lautet dort ein Hinweis. An vielen Fernreisezielen lauern fiese Krankheiten. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig impfen zu lassen. Wir sagen, worauf Sie achten sollten.

Sechs bis acht Wochen vor dem Abflug, meinen Mediziner, sei die beste Zeit, um sich gegen Erreger zu immunisieren. Zehn bis 14 Tage vor der Abreise ist die Vorbeugung dann meist abgeschlossen, der Körper kann sich regenerieren. Wer diese Zeiten ungenutzt verstreichen ließ, der kann sich zumindest noch gegen Hepatitis A impfen lassen. Grund: Der Erreger hat eine lange Inkubationszeit, erst nach sechs Wochen bricht die Krankheit aus. Bis dahin aber hat der Körper eine Immunisierung erreicht.

Ratsam sind für viele Regionen der Welt auch Impfungen gegen Tetanus, Diphterie und Kinderlähmung. Wer die bislang vernachlässigt hat, ist eindeutig zu spät dran. Auffrischungen jedoch sind umgehend wirksam. Im Zweifel hilft der Arzt nach einem Blick in den Impfpass.

Gegen Hepatitis B kommt die Last-Minute-Impfung zu spät

Gegen Hepatitis B kommt die Last-Minute-Impfung zu spät Bis der Körper nach einer Impfung ein Bollwerk gegen die Angriffe von Grippeviren oder den Erregern von Gelbfieber und Typhus sowie von Meningokokken eingerichtet hat, vergehen zwar auch einige Tage und bis zu zwei Wochen. Dennoch lohnt es sich, die Immunisierung bis kurz vor der Abreise vornehmen zu lassen. Bis zu einer eventuellen Infektion nämlich kann die Spritze beziehungsweise Schluckimpfung längst wirken. Allerdings ist der Morgen des Abflugtages zu spät; gelegentlich nämlich kommt es zu - in der Regel harmlosen - Nebenerscheinungen, die etwa lange Flüge unangenehm werden lassen.

Bei Tollwut (drei Dosen) oder Hepatitis B kommt die Impfung kurz vor und am Abflugtag mit Sicherheit zu spät. Gegen diese Krankheiten helfen dann nur noch besondere Hygiene, Zurückhaltung bei Speisen (Regel: "Cook it, peel it or forget it - Koch' es, schäl' es oder vergiss es.") und Vorsicht bei freilaufenden Tieren.

Und dann ist da noch die berüchtigte Tropenkrankheit Malaria. Gegen die aber hilft ohnehin keine Impfung, sondern nur eine Prophylaxe. Auch die sollte üblicherweise vor Reisebeginn begonnen werden. Wer sie vergessen hat, der kann aber zur Not unterwegs damit beginnen, die Tabletten einzunehmen, oder ein so genanntes Stand-by-Mittel schlucken, falls tatsächlich hohes Fieber auftritt.

In allen Fällen lohnt sich der Besuch beim Hausarzt - und ein Anruf bei der Krankenkasse: Immer mehr Anbieter übernehmen nämlich die Kosten für Malaria-Prophylaxe und Reiseimpfungen.

Marc Reisner

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