Fliegen zum Schnäppchenpreis
Trotz Kerosinzuschlag, Flughafengebühr und Steuern: Flugreisen müssen nicht teuer sein - acht Tipps.
Im Vergleich zu früher kosten Flugreisen wirklich nicht mehr die Welt. Längst ist die Exklusivität verschwunden. Trotzdem können die Stunden im Jet ein Urlaubsbudget letztlich erheblich belasten. Das muss nicht sein, denn häufig gibt es günstige Angebote. Wir sagen, wie Sie an die besten Schnäppchen kommen.
Acht Tipps: von der Buchung bis zum Bonusprogramm
1. Online buchen
Das ist klar: Internet-Portale, aber auch die Airlines selbst haben beim Verkauf via World Wide Web kaum Vertriebskosten. Daher bieten sie Flugtickets dort oft günstiger an als mit Beratung im Reisebüro. Wer auf die Beratung verzichten kann, der bucht oft bei den Fluggesellschaften oder Anbietern wie Opodo oder Expedia günstiger.
2. Früh buchen
In der Regel sind die Ticketpreise rund vier Monate vor dem Start am niedrigsten. Dann geht es schrittweise bergauf. Kurz vor dem Reisetermin gibt es dann häufig wieder Abschläge. Grund: Die Airlines steuern ihre Auslastung über den Preis - wenn Plätze frei sind, werden die mit Rabatten an den Mann gebracht. Besser ist es, rechtzeitig zuzuschlagen, als sich auf ein solches Lotteriespiel einzulassen.
3. Flexibel sein
Es muss ja nicht immer Frankfurt am Main sein. Frankfurt-Hahn tut es auch, selbst wenn der Provinz-Airport rund 100 Kilometer von "Mainhattan" entfernt liegt. Lübeck statt Hamburg, Weeze statt Düsseldorf, Memmingen statt München und Stuttgart - immer sparen die Airlines und damit letztlich auch der Fluggast. Flexibilität lohnt sich zudem bei der Wahl des Abflugtages: Wenn alle aufbrechen, ist die Nachfrage hoch, die Preise liegen damit höher. Wer drei oder vier Tage wartet, der fliegt meist deutlich günstiger.
4. Indirekte Flüge wählen
Wer ein bisschen Zeit hat, der schaut bei Fernreisen, ob er nicht mit zwei kombinierten Flügen deutlich billiger wegkommt. Laut Flug-Suchmaschine Skyscanner (www.skyscanner.de) können Reisende so bis zu rund 50 Prozent gegenüber dem Normalpreis sparen. Zudem lässt sich ein Zwischenstopp hervorragend für eine Stippvisite in einer Großstadt wie Brüssel oder Dubai nutzen. Kleiner Haken: Bei einer um mehrere Stunden verlängerten Reisedauer wird unter Umständen eine weitere Übernachtung fällig, die dann doch wieder aufs Budget drückt.
5. One-way-Tickets wählen
Mit Condor hin, mit Air Berlin zurück - solche und zahlreiche andere Kombinationen sind möglich, wenn man mehrere One-Way-Tickets miteinander kombiniert. Auf Websites wie www.flugdiscount.de werden Sparfüchse fündig. Die Ersparnis liegt bei bis zu 25 Prozent.
6. Teilstrecken in Anspruch nehmen
Laut einem neuen Urteil des Bundesgerichtshofs (Xa ZR 5/09) können Airlines ihren Gästen nicht verbieten, gebuchte Teilstrecken verfallen zu lassen. Damit ist es möglich, Umsteigeverbindungen zu buchen, die oft günstiger sind als Direktflüge. Das Gericht machte allerdings auch deutlich, dass das Verbot entsprechender Klauseln nicht gilt, falls der Passagier schon beim Buchen "auf diese Weise an einen Preisvorteil gelangen will". Schlimmstenfalls dürfen die Gesellschaften dann die Entgeltdifferenz nachfordern.
7. Werbeaktionen verfolgen
Wer bereits ein Ziel im Visier hat, der sollte schauen, welche Gesellschaften die in Frage kommenden Destinationen anfliegen. Es kann sich nämlich lohnen, sich für den Newsletter der Airline eintragen zu lassen. Wenn der im elektronischen Postfach eintrudelt, finden sich oft echte Schnäppchen - die allerdings nur kurzfristig gelten und manchmal so begrenzte Kontingente umfassen, dass nur zum Zug kommt, wer besonders rasch klickt. Auch auf den Websites der Anbieter finden sich gelegentlich gute Angebote, da ist das Finden allerdings deutlich aufwendiger.
8. Bonusprogramme nutzen
Sie sind beruflich oft im Flieger unterwegs? Dann sammeln Sie die Meilen des jeweiligen Vielflieger-Programms. Denn die lassen sich letztlich in Flugtickets tauschen - oder machen zumindest den regulären Preis ein gutes Stück kleiner.
Marc Reisner
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