Fette Gebühren für dicke Passagiere

Neben der Gepäckwaage könnte demnächst eine Personenwaage an den Schaltern der Billigfluglinie stehen. Denn Ryanair erwägt, Übergewichtige zu benachteiligen - und hält sich dabei für besonders kundenfreundlich.
Der irische Billigflieger Ryanair denkt über eine zusätzliche Gebühr für dicke Passagiere nach. Derzeit werde geprüft, wie ein solcher Zuschlag für Übergewichtige umgesetzt werden könne, teilte Ryanair am Mittwoch mit.
Die Idee für eine «Fat Tax» (englisch für «Dicken-Steuer») habe die Fluglinie aus einer europaweiten Umfrage unter 100.000 Kunden bekommen. Immerhin jeder Dritte hätte eine Zusatzgebühr für übergewichtige Passagiere befürwortet, hieß es. Ryanair überlege nun, wie die Gebühr umsetzbar sei. Die Iren forderten ihre Kunden nun auf, darüber abzustimmen, wie der Gewichtszuschlag bemessen werde solle. Zur Wahl stünden etwa ein Zuschlag pro Kilogramm ab 130 Kilo bei Männern und ab 100 Kilo bei Frauen, nach Körperumfang ab 115 Zentimetern bei Männern und ab 101 Zentimetern bei Frauen oder eine Gebühr für einen zweiten Sitzplatz, wenn der Körperumfang des Passagiers beide Armlehnen berühre.
«Ansporn» für die dicken Passagiere?
«In jedem Fall haben wir das Limit sehr hoch angesetzt, so dass eine «Fat Tax» nur für Passagiere gelten wird, die mitreisende Sitznachbarn und deren Komfort beträchtlich einschränken», hieß es in der Mitteilung. «Außerdem wird die Gebühr - wenn eingeführt - vielleicht ein Ansporn für unsere besonders «großen» Passagiere, ein wenig abzunehmen und sich so leichter und gesünder zu ernähren.» Die Umsätze aus Servicegebühren wie etwa der «Fat Tax» sollen weitere Preissenkungen bei Ryanair ermöglichen. Ryanair, nach Angaben der Betreiber Europas führende Billigfluglinie, bedient derzeit mehr als 800 Strecken in 26 Ländern und fliegt 146 Flughäfen an. 2009 will die Gesellschaft bis zu 67 Millionen Passagiere transportieren. (dpa)