Fehmarn – Relaxen auf Deutschlands Sonneninsel

Reise nach Fehmarn: Wo "Nord bei Nordwest" gedreht wird und Kissen aus Raps entstehen.
Ursula Angelika Küffner |
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Der Leuchtturm Staberhuk im Osten der Insel Fehmarn.
Der Leuchtturm Staberhuk im Osten der Insel Fehmarn. © Ursula Angelika Küffner

Natur pur, idyllisches Landleben, romantische Fischerdörfer und an die 2.200 Sonnenstunden im Jahr – das findet man auf der Ostseeinsel Fehmarn. Und natürlich jede Menge Strand. Ob feiner Sand, grober Kies oder Steilküste, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Die Anreise ist schon ein Erlebnis. Wer vom Festland auf die Insel Fehmarn will, kommt nicht an ihr vorbei: Die Brücke über den Fehmarnsund ist ein beeindruckendes Bauwerk mit einer stolzen Gesamtlänge von fast 1.000 Metern.

Der "Kleiderbügel" auf dem Weg zur Insel.
Der "Kleiderbügel" auf dem Weg zur Insel. © Ursula Angelika Küffner

Ein glitzerndes Meer und erste Ausblicke auf Fehmarn

Die Anreise über diese von den Einheimischen liebevoll "Kleiderbügel" genannte Verkehrsverbindung ist ein faszinierendes Gefühl: Das Meer glitzert in der Sonne und es bieten sich erste Ausblicke auf die Insel. Doch viel zu schnell hat man schon wieder festen Boden unter den Reifen, und jetzt heißt es: Willkommen auf Fehmarn, Deutschlands schöner Ostseeinsel.

Im Westen von Fehmarn liegt pittoresk, inmitten von weiten Feldern, Petersdorf, ein romantisches Örtchen mit engen Gassen, in dem sich kleine Backsteinhäuschen um die mächtige St.-Johannis-Kirche gruppieren. Hier hatte Astrid Lange-Hallmann vor fast 20 Jahren eine brillante Geschäftsidee. Warum nicht den Raps, der die Felder um den Ort im Frühjahr in ein gelbes Blütenmeer verwandelt, für die Gesundheit nutzen.

Der Strand Katharinenhof auf der Insel Fehmarn.
Der Strand Katharinenhof auf der Insel Fehmarn. © Ursula Angelika Küffner

Rapskissen haben offiziell medizinische Heilwirkung

Im Sommer füllt sie die Rapskörner, die aufgrund ihres Ölgehaltes Wärme lange speichern können, in Öko-Baumwollkissen und fertig ist das Original-Fehmarn-Rapskissen. Inzwischen beschäftigt sie vier Mitarbeiterinnen aus dem Ort, die das beliebte Souvenir liebevoll in Heimarbeit herstellen. Die medizinische Heilwirkung wurde inzwischen auch offiziell zertifiziert.

Doch die Touristen, die Fehmarn als Urlaubsdomizil auswählen, kommen aus anderen Gründen auf die Insel. Sie schätzen die zahlreichen Strände der Insel. In vielen Orten ist das flach abfallende Meer für Kleinkinder bestens geeignet.

Auf dem Weg zum Leuchtturm bei Westermarkelsdorf.
Auf dem Weg zum Leuchtturm bei Westermarkelsdorf. © Ursula Angelika Küffner

Hier hat man außerdem die Gelegenheit zu endlosen Strandspaziergängern und kann dabei nach Feuersteinen, Bernstein oder Hühnergöttern Ausschau halten. 

Hühnergötter sollen böse Geister vertreiben und Glück bringen

Hühnergötter sind Feuersteine mit durchgehendem Loch und beliebte Glücksbringer oder Amulette. Nach einem alten slawischen Volksglauben schützen sie vor allem das Federvieh gegen böse Geister. Mit der Veröffentlichung von Jewgenij Jewtuschenkos Buch "Der Hühnergott" erlangte der Begriff allgemeine Bekanntheit.

Fehmarn verfügt über ein überwältigendes Angebot an unterschiedlichen Stränden, genauer gesagt auf 78 km Küstenlinie. Während sich die jüngeren Besucher an den breiten Sandstränden im Süden der Insel vergnügen, eröffnet die schroffe Steilküste im Osten teils atemberaubende Ausblicke auf die tiefblaue Ostsee.

Diese Bank auf dem Weg zum Leuchtturm Staberhuk bietet einen wunderschönen Blick auf die Ostsee.
Diese Bank auf dem Weg zum Leuchtturm Staberhuk bietet einen wunderschönen Blick auf die Ostsee. © Ursula Angelika Küffner

Bei Staberdorf führt vom Parkplatz außerhalb des Ortes ein kurzer Wanderweg direkt zum Leuchtturm Staberhuk. Hier lädt eine Bank zum Verweilen ein, mit traumhaftem Blick auf den Strand und das azurblaue Meer.

Strand im Naturschutzgebiet lockt Steinesammler

Absolute Ruhe und Erholung findet man im Norden der Insel am endlos langen Gammendorfer Strand, mitten im Naturschutzgebiet "Grüner Brink". An diesem Strand kommen Steinesammler auf ihre Kosten: Gneis, Flintstein und Granit gehören zu den häufigsten Fundstücken.

Der Strand beim Niobe-Denkmal.
Der Strand beim Niobe-Denkmal.

Direkt am Strand befindet sich ein Denkmal für das 1932 in Sichtweite der Insel gesunkene Reichsmarine-Segelschulschiff "Niobe". Ein schlichtes Kreuz und ein Gedenkstein erinnern an die 69 Menschen, die bei dem Unglück ertranken.

Fehmarn: Drehort einer bekannten Krimiserie

Wer schon immer "Schwanitz", den Wohlfühlort aus der Krimireihe "Nord bei Nordwest" besuchen wollte, ist auf Fehmarn genau richtig. Einer der Drehorte für die Serie befindet sich in Orth im Südwesten von Fehmarn und mit etwas Glück kann man das Drehteam bei der Arbeit beobachten. Auch in Flügge und Petersdorf wird für die Krimiserie gedreht.

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Romantiker machen sich am Abend am besten auf in den Westen der Insel, um dort den gigantischen Sonnenuntergang hautnah mitzuerleben. Besonders romantisch ist dieser am Strand des kleinen Örtchens Gold zu beobachten. Hier tummeln sich oft Schwäne und Enten im Meer, die in der Abendsonne noch ein Bad in der Ostsee nehmen.


Infos über Fehmarn:

Anreise (z. B. von Bayern aus):  Autobahn Nürnberg – Bamberg – Fulda – Kassel – Hannover – Hamburg - Lübeck – Fehmarn, etwa 750 km von Nürnberg aus.

Lage: Fehmarn ist eine Insel in der westlichen Ostsee. Sie gehört zum Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein. Fehmarn liegt zwischen der Kieler Bucht und der Mecklenburger Bucht. Die Insel ist durch die Fehmarnsundbrücke mit der Halbinsel Wagrien auf dem Festland verbunden. Nach Rügen und Usedom ist Fehmarn die drittgrößte Insel Deutschlands. Hauptort und Verwaltungssitz ist Burg auf Fehmarn mit etwa 6.000 Einwohnern. Fehmarn ist 185 km² groß, verfügt über rund 78 km Küstenlinie 

Einwohner: ca. 12.900, davon etwa 6.000 in Burg

Unterkunft: z. B. Hafenhotel Schützenhof, Menzelweg 2, 23769 Fehmarn, Tel. 04371/50080

Beste Reisezeit: Auf Fehmarn ist das ganze Jahr Saison. Nach dem Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung" kann man sich das ganze Jahr am Strand vergnügen. 

Kurtaxe: Die meisten Ostseebäder erheben eine Kurtaxe pro Tag und Person, die je nach Saison und Badeort auf Fehmarn zwischen 1,00 und 2,00 EURO pro Person beträgt.

Strandkörbe: Die Strandkorbmiete beträgt – abhängig von dem Badeort und der Saison etwa 11,00 Euro pro Tag. Dauermieter erhalten meist Sonderkonditionen.

Strandkorbvermieter auf Fehmarn: Matthias Haltermann www.fehmarn-strandkorb.de, Onni Beach www.onnibeach.de, MC E. Cetiner www.fehmarn-strandkorb.de, Kai Rüder info@gestuet-rueder.de, Gerhard Lafrenz www.strandkorbfehmarn.de

Radfahren auf Fehmarn: Mit 300 Kilometer gut ausgebauten Radwegen und 15 Fahrradverleih-Möglichkeiten, lässt sich die Insel bequem vom Fahrrad aus erkunden und kennenlernen. Sieben Themenrouten und zahlreiche Radfernwege führen quer über die Insel. 21 E-Bike-Ladestationen stehen auf der Insel zur Verfügung. Das ausgeschilderte Radwegenetz führt 78 Kilometer am Küstenstreifen entlang. Ein Raddkartenset gibt es unter www.fehmarn.de oder die Smartphone-App Komoot.

Souvenirs: Schöne Souvenirs sind z. B. medizinische Rapskissen, Bernsteinschmuck, Tees, Likör aus Sanddorn, Keramik usw. 

Medizinisches Fehmarn-Rapskissen: Astrid Lange-Hallmann, Ratssollweg 19, 23769 Fehmarn/OT Petersdorf, Tel. 04372-1269

Porzellan und Malerei auf Fehmarn: Lina Danklefsen, Mittelstraße 8, 23769 Fehmarn/OT Petersdorf, Tel. 04372-3580505

Allgemeine Infos unter: Tourismus-Service Fehmarn, Burgtiefe, Zur Strandpromenade 4, 23769 Fehmarn, Gäste und Buchungsservice, Tel. 04371 - 506 333, E-Mail: info@fehmarn.de

Bernstein: Den Bernstein sucht man am besten an stürmischen Tagen an den Stränden der Insel Fehmarn. Vor allem in Anschwemmungen von Seetang kann man mit etwas Glück nach geduldiger Suche Bernstein, das Gold der Ostsee, finden. Bernstein ist erhärtetes Harz fossiler Laub- oder Nadelbäume und stammt aus dem Tertiär. Im Tertiär wuchsen riesige Bäume, die Harz absonderten. In ca. 40 Millionen Jahren erhärtete es sich und es entstand Bernstein. Während der Eiszeit wurden durch Eisverschiebungen Ablagerungen der Bernsteinwälder abgehobelt und der Bernstein gelangte mit den Schmelzwasserströmen bis nach Norddeutschland. Wer Glück hat, findet sogar im Bernstein eingeschlossene Insekten. 

Vorsicht Phosphor: Phosphor sieht Bernstein zum Verwechseln ähnlich. Weißer Phosphor war im Zweiten Weltkrieg Bestandteil von Brandbomben und wird bis heute vom Meeresgrund an die Strände der Ostsee gespült. Phosphor ähnelt Bernstein und kann zu Verbrennungen und Vergiftungen führen.

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