Ein Zebrastreifen weist Koffern den Weg
(srt) Der kleine Papierstreifen bestimmt, wohin und mit welchem Flugzeug die Koffer reisen, er gibt den automatischen Sortiermaschinen an den Flughäfen die notwendigen Daten, und im Zweifelsfall gilt er als Besitznachweis.
So wenig auffällig der Klebestreifen ist, zumindest beim Check-in sollte der Fluggast einen kontrollierenden Blick darauf werfen. Denn wer kurz prüft, ob der richtige Zielflughafen aufgedruckt ist, dem bleiben unangenehme Überraschungen erspart. Zwar verschwinden nur vier Promille aller Koffer. Genauso unangenehm ist es aber, wenn das Gepäck bei Umsteigeverbindungen irgendwo unterwegs ausgeladen wird, weil dies auf dem Baggage Tag so vermerkt ist. Diese Gefahr besteht vor allem bei Flügen mit wechselnden Airlines. Leicht ist der Hinweis des Check-in-Mitarbeiters überhört, dass am Umsteigeflughafen das Gepäck abzuholen ist, weil man bei Flügen mit der nächsten Airline den Gepäcktransport bis zum Ziel nicht garantieren kann.
Auf dem Baggage Tag sind die Etappen des Flugs mit Three-Letter-Codes verzeichnet. Sie bezeichnen den jeweiligen Flughafen. So steht beispielsweise FRA für Frankfurt, JFK für den New Yorker Flughafen John F. Kennedy, EWR für den näher bei Manhattan gelegenen Flughafen Newark. Die Three-Letter-Codes und ihre Übersetzung sind in den Flugplänen der Airlines aufgeführt. Der Zielflughafen steht an erster Stelle. Unter den drei Buchstaben steht jeweils die Flugnummer, aus der auch die Airline hervorgeht. Beispielsweise wird die Lufthansa mit LH abgekürzt, Germanwings mit 4U, Tuifly mit X3.
Der Barcode leitet den Koffer durch die Gepäckverteilsysteme
Oberhalb der groß gedruckten Flugetappen befindet sich die Tag-Nummer, der das Airline-Kürzel voran gestellt ist. Nur mit ihr lässt sich der Koffer identifizieren. Jeder Passagier erhält für sein Gepäck eine eigene Nummer, die im Reservierungssystem der Airline zusammen mit seinen Flugdaten gespeichert wird. Die dahinter stehende, kleiner gedruckte Kombination aus Buchstaben und Zahlen gibt an, als wievielter Fluggast der Passagier eingecheckt hat.
Die Tag-Nummer wird in Form eines Barcodes an mehreren Stellen und in unterschiedlicher Größe auf dem Baggage Tag wiederholt. An allen größeren Flughäfen wird das Gepäck in labyrinthartigen Gepäckverteilsystemen befördert. Sie bringen den Koffer automatisch weiter zum nächsten Flugzeug oder zur Gepäckausgabe. Über den Barcode erhalten die Lesegeräte die notwendigen Informationen. Durch die unterschiedliche Platzierung können die Geräte den Barcode lesen, egal in welcher Position er auf dem Förderband durch die Gepäckgänge gleitet.
Jedem Passagier wird am Check-in-Schalter ein Abschnitt mit den auf dem Baggage Tag enthaltenen Angaben auf seinen Bordschein geklebt. Zusätzlich steht auf dem Aufkleber der Passagiername, dem ein M für männlich und ein F für weiblich folgt. Die Zahl hinter dem M oder F gibt die Anzahl der insgesamt vom Fluggast aufgegebenen Gepäckstücke an. Nur mit dem Aufkleber kann man am Lost-Baggage-Schalter den Gepäckverlust melden – und dann hoffen, dass der Baggage Tag seine Funktion erfüllt und das Gepäck möglichst schnell wieder auftaucht.
Tipp
Wer ins Kofferinnere obenauf eine Visitenkarte oder einen einfachen Zettel mit den Kontaktdaten (Name, Telefonnummer, Adresse) legt, der kommt auch bei einem abgerissenen Baggage Tag wieder zu seinem Gepäck. Denn solche Gepäckstücke werden im Beisein des Zolls geöffnet, um Hinweise auf den Besitzer zu finden. Und die sind mit Visitenkarte oder Zettel eindeutig.
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