Die große Welt der Weltreisenden
Heute zum Shopping nach New York, morgen zur Happy Hour nach Bangkok, und am Wochenende zum Baden nach Bali — dank engmaschiger Flugverbindungen ist das heute kein Problem. Viele Hollywood-Stars machen genau so Urlaub, ohne Rücksicht auf den dabei verursachten CO2-Ausstoß. Echte Weltenbummler lehnen das jedoch ab, weil sie deutlich mehr Zeit für ihren World-Trip haben wollen.
Weltreisende wollen entdecken — und dabei zu sich selbst finden
Den meisten Langstreckenurlaubern geht es darum, verschiedene Kulturen und Kontinente zu erkunden, Zeit für sich selbst zu haben und neue Lebensinhalte zu finden. Die wenigsten Weltreisenden können wie Romanheld Phileas Fogg in Jules Vernes Klassiker „In 80 Tagen um die Welt“ für ihren Trip um den Globus ein halbes Vermögen ausgeben. Das ist heute auch kein Muss mehr. Reporter Thomas Niemietz etwa meisterte vor zwei Jahren einen fünf Kontinente umspannenden Welttrip mit einem Transport-Budget von unter 1000 Euro. Wie ihm das 40-tägige Kunststück, das er in einem Dokumentarfilm festhielt, gelang? „Ich habe die Trips gebucht, die sich auch Einheimische leisten können“, verrät Niemietz. „In Marokko bin ich in Gammelbusse mit Holzsitzen gestiegen. In Thailand bin ich Tuk-Tuk gefahren, stinkende und höllisch laute Dreiräder. Außerdem bin ich viel getrampt.“ Gefälligere Bord-Programme kosten unterm Strich jedoch gar nicht so viel mehr. Die Preise sogenannter Round-the-World-Tickets, die große Airline-Verbünde wie Star Alliance, Oneworld und Skyteam, aber auch einige einzelne Fluggesellschaften anbieten, liegen in der Economy Class zwischen 1400 und 3500 Euro. Dabei existieren ungefähr so viele Angebote und Kombi-Möglichkeiten wie Tuk-Tuks in Thailand. Generell gilt: je günstiger der Tarif, desto starrer sind die Routen und kürzer die Zeiträume, in denen die Flüge stattfinden dürfen. Wer etwas mehr hinblättert, bucht zugleich mehr Zeit und mehrere Stoppmöglichkeiten. Aber auch hier müssen Reisende im Vorhinein festlegen, welche Route sie nehmen wollen. Round-the-World-Tickets setzen eine gewisse Eigenorganisation voraus und sorgen lediglich für den Transport. Bei anderen Weltreiseangeboten ist auch die Frage der Unterkunft von vornherein geklärt. Das gilt zum Beispiel für eine weltumspannende Kreuzfahrt. Die Palette reicht dabei vom Frachter bis zum Nobelkreuzer. Eine Frage des Stils und des Preises. Wer sich auf der Queen Victoria für eine viermonatige Weltreise einbucht, der muss dafür mindestens 17 690 Euro hinlegen, allein für die Kabine.
Was die Kreuzfahrt zu Wasser, das ist der Kreuzflug in der Luft. Dabei geht es im eigens gecharterten Flugzeug kreuz und quer durch die Welt, inklusive Übernachtungen in Luxusherbergen. Ein Fall für eine dicke Brieftasche, schlägt doch etwa der 19-tägige Weltreise-Kreuzflug im Privatjet Albert Ballin von Hapag-Lloyd mit ca. 69 990 Euro zu Buche. Es geht auch einfacher. Organisierte Weltreisen per Flieger, Bahn und Bus bieten die Reiseveranstalter Meier’s Weltreisen, Tischler Reisen, Studiosus, Gastager Weltreisen und Co. schon für einige Tausend Euro an. Allerdings muss man die Gruppenkonstellation und einen starren Reiseablauf mögen.