Brennender Wasserfall? Der Horsetail Fall in den USA glüht wieder
Zahlreiche Schaulustige zieht es um diese Jahreszeit in den kalifornischen Yosemite Nationalpark. Aber nicht etwa, um seltene Tiere zu sehen oder eine Hiking-Tour zu machen. Grund für den Andrang ist ein Wasserfall. Der Horsetail Fall verwandelt sich an nur wenigen Tagen im Jahr in einen Feuerfall.
In der zweiten Februar-Hälfte ist es soweit, dann sind die perfekten Voraussetzungen gegeben. Der Himmel muss kristallklar und kein Wölkchen darf zu sehen sein. Die Abendsonne muss genau im richtigen Winkel auf den Wasserfall treffen, damit dieser in den Goldtönen erstrahlt. Da der Horsetail Fall über das Jahr hinweg nur wenig Wasser führt, ist das Phänomen des Feuerfalls lediglich von Mitte bis Ende Februar zu sehen. Denn dann führt der Horsetail ausreichend Wasser durch die Schneeschmelze.
Stimmen alle Bedingungen, können Besucher den einzigartigen Lichteffekt am östlichen Felsrand des El Capitan bestaunen. Das aber auch nur, wenn sie zuvor einen Fußmarsch von etwa einer Stunde in Kauf nehmen. Zwar kann man mit dem Auto bis zum Besucherparkplatz fahren, von dort geht es aber nur zu Fuß zum Aussichtspunkt. Immerhin - dieses Jahr müssen sich Schaulustige nicht vorab online anmelden, um sich die optische Täuschung anzusehen. Anders als 2018, als der Andrang so enorm war, dass ohne vorherige Reservierung gar nichts ging.
Seit 1973, als der Fotograf Galen Rowell das erste Foto vom Feuerfall schoss, pilgern jährlich Scharen zum Horsetail Fall, stets mit dem Finger über dem Kamera-Auslöser und darauf wartend, dass "fließendes Feuer" sich in die Tiefe stürzt.
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