Bitte lächeln: Tipps für digitale Fotos

Trotz digitaler Kameras ist der Fotografierspaß nicht grenzenlos: Zu einem guten Bild gehört mehr, als nur auf den Auslöser zu drücken.
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Auch bei Landschaftsfotografie ist ein Stativ unerlässlich. Foto: Ötztal Tourismus
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Automatik-Programme sorgen für perfekte Bilder.
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Trotz digitaler Kameras ist der Fotografierspaß nicht grenzenlos: Zu einem guten Bild gehört mehr, als nur auf den Auslöser zu drücken.

Der wichtigste Tipp: Menschen machen Fotos erst richtig lebendig. Dabei ist allerdings darauf zu achten, vor allem Einheimische vor dem Klick um Erlaubnis zu bitten. Dann machen der Händler auf dem Markt, der Radfahrer vor der Kirche, der Wanderer auf dem Bergpfad das Bild besonders anschauenswert.

Freunde und Verwandte sollte man nicht unmittelbar vor einem großen Objekt posieren lassen. Eine Komplettaufnahme der Cheops-Pyramide mit Onkel Otto davor wird zumindest dem Onkel nicht gerecht. Stattdessen ist es besser, den Porträtierten viele näher an die Kamera herankommen zu lassen. Wenn dann noch eine relativ lange Belichtungszeit gewählt und so die Tiefenschärfe erhöht wird, steht einem Top-Foto nichts mehr entgegen.

Apropos Belichtungszeit

Viele Fotografen schätzen die Zitterfreiheit ihrer Hand falsch ein. Als Faustregel gilt: Die Belichtungsdauer sollte nicht länger sein, als die Zahl "1" geteilt durch die Objektivbrennweite. Bei einem 200-Millimeter-Tele können Sie also ohne Verwackler 1/200 Sekunde belichten.

Ein Zeitproblem tritt bei vielen Kameras erst dann auf, wenn es besonders schnell gehen soll. Denn da kommen die Geräte manchmal nicht mit. Zwar vergehen meist nur noch wenige Sekunden, bis der Apparat nach dem Einschalten schussbereit ist, aber auch das Scharfstellen und Ermitteln der richtigen Belichtung dauert eine - wenn auch kurze - Zeit. Probieren Sie einfach einmal eine unterschätzte Funktion aus, die praktisch jede Kamera besitzt: die Serienbild-Einstellung. Nach der ersten Aufnahme erfolgen damit die Auslösungen sehr rasch hintereinander - ein gutes Bild ist dann fast sicher dabei.

Sonst sollten Sie ihrer Kamera vertrauen

Zwar kann es gelegentlich notwendig werden, den Autofokus auszuschalten und ein Objekt manuell scharf zu stellen. Dafür aber können Laien die Programm-Varianten - etwa "Sport" oder "Landschaft" - nutzen, die das Gerät von Haus aus an Bord hat. Damit gelingen die entsprechenden Aufnahmen nahezu immer.

Beachtung verdient auch noch die richtige Tageszeit. So sollte man vor allem dann auf den Auslöser drücken, wenn die Sonne niedrig steht. Mittags kommen durch die senkrechte Sonneneinstrahlung unschöne Schatten aufs Bild, außerdem verschwinden die Kontraste, die Farben werden hell und verwaschen, das blaue Meer bleiern dunkel. Wesentlich schönere Fotos entstehen am frühen Morgen oder abends. Und wenn es zu dunkel ist, hilft ein guter Blitz weiter. Da allerdings kommen Sie mit der bei Kompaktkameras eingebauten Zusatzbeleuchtung nicht weit, externe Geräte sind deutlich leistungsstärker. Blitzen Sie vor allem Menschen nicht direkt an, sondern richten Sie den Blitzkopf gegen eine weiße Wand oder die Decke. Auch ein selbst gebastelter Reflektor aus Pappe oder ein sogenannter Softbag sorgt für schöneres, indirektes Licht.

Zum Schluss noch ein Hinweis auf den Goldenen Schnitt.

Der besagt - vereinfacht ausgedrückt - dass ein Bild dann besonders harmonisch wirkt, wenn die wichtigen Motive nach einer bestimmten Regel angeordnet sind. Wenn Sie sich das fertige Foto in neun gleich große Kästchen unterteilt vorstellen, haben Sie bereits einen guten Anhalt. Achten Sie beim Auslösen darauf, dass der Hauptgegenstand sich nicht in der Mitte, sondern am Rand befindet. So sollte ein Mensch, der nach links schaut, sich in den drei rechten Kästchen aufhalten. Beim Sonnenaufgang am Meer würde das Wasser das untere Drittel, der Himmel die beiden oberen Drittel einnehmen. Mit solchen Ergebnissen wird der Diaabend mit den Lieben daheim sicher zum Erfolg.

Marc Reisner

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