Adrenalinkick im Auktionshaus

Ob Sotheby’s oder Christies, Villa Grisebach oder Finarte: Man muss nicht unbedingt mitsteigern, um die unvergleichliche Atmosphäre in Europas schönsten Auktionshäusern mitzuerleben. Wenn die Gebote für die schönen Dinge schwindelnde Höhen erreichen, bekommen auch die Zuschauer einen Adrenalinkick.
von  Abendzeitung
Koller Auktionen Zürich
Koller Auktionen Zürich © srt

London - Ob Sotheby’s oder Christies, Villa Grisebach oder Finarte: Man muss nicht unbedingt mitsteigern, um die unvergleichliche Atmosphäre in Europas schönsten Auktionshäusern mitzuerleben. Wenn die Gebote für die schönen Dinge schwindelnde Höhen erreichen, bekommen auch die Zuschauer einen Adrenalinkick.

Zum Beispiel im Christies in London: Das älteste Auktionshaus der Welt ist mit über 80 Ablegern rund um den Globus vertreten. Im Versteigerungssaal findet sich regelmäßig ein illustres Publikum aus Antiquitätenhändlern, privaten Sammlern und zum Bersten gespannten Beobachtern ein. In 80 Objektkategorien finden sich seltene Möbelstücke, erlesene Weine oder Autoklassiker. Und der Auktionator bleibt selbst bei Schwindel erregenden Geboten cool. Legendär ist die Gemäldeversteigerung eines Van Gogh: Für 82,5 Millionen Dollar wechselte das Porträt von Dr. Gachet seinen Besitzer. Auch die Versteigerung aus dem Besitz von Marilyn Monroe sorgte für weltweite Schlagzeilen. 8 King Street St. James, www.christies.com

London: Sotheby's

Keine Frage, der Puls der Kunstwelt schlägt bei Sotheby’s, dem größten und einflussreichsten Auktionshaus der Welt. Den Hauptsitz des im Jahr 1744 gegründeten und heute in amerikanischer Hand befindlichen Auction House findet man in der feinen Bond Street. Sotheby’s und seine Dependancen rund um den Erdball erzielt jedes Jahr Milliardenumsätze und diktiert das Preisgefüge auf dem Kunstmarkt. Seit 2000 ist Sotheby’s auch das weltweit größte Internet-Kunstauktionshaus. Für Traditionalisten geht jedoch nichts über die Versteigerungen im Londoner Haupthaus, wo Kunst und Antiquitäten, aber auch Schmuck oder etwa der Hausstand von Elton John unter den Hammer kommen. 34-35 New Bond Street, www.sothebys.com

Berlin: Villa Grisebach

Das Traditionshaus gehört zu den renommierten Kunsthandelsplätzen. Aus aller Welt strömen die überwiegend privaten Kunstsammler seit 1986 in die imposante Gründerzeitvilla mit der noblen Adresse am Kurfürstendamm, wenn im Frühjahr und Herbst die großen Versteigerungen stattfinden. Schwerpunkte sind dabei die deutsche Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, Kunst bis 3000 Euro sowie klassische und zeitgenössische Fotografie. Das bisher teuerste Kunstwerk, das jemals auf einer deutschen Auktion versteigert wurde, war 2005 Max Beckmanns geheimnisvolles Frauenbildnis „Anni“ mit brutto 3,9 Millionen Euro. Fasanenstr. 25, www.villa-grisebach.de

Genf/Zürich: Koller Auktionen

Was 1969 mit der Versteigerung einer Uhrensammlung in einer kleinen Galerie für Pferdestiche begann, hat sich zum heute größten und bekanntesten Schweizer und einem international führenden Auktionshaus mit mehreren Büros in Deutschland, London, Paris, Moskau und Shanghai entwickelt. Sechsmal jährlich werden in Zürich und Genf an die 8000 Kunstobjekte höchster Qualität versteigert. Die Gemälde alter Meister, moderne und zeitgenössische Kunst, französische Möbel, Schmuck und vieles mehr stellt das Haus anlässlich der Auktionsausstellungen für jeweils zehn Tage zu einem Gesamtkunstwerk zusammen und heißt alle Kunstliebhaber zu diesem kostenlosen Kulturerlebnis willkommen. Zürich: Hardturmstr. 102, Genf: Rue de l’Athénée 2, www.kollerauktionen.ch

Wien: Das "Pfandl"

Die Wiener nennen es kurz und liebevoll „Pfandl“, was auf das historische Pfandgeschäft zurückgeht. Dabei ist das über 300 Jahre alte Palais Dorotheum das größte Auktionshaus Mitteleuropas. Im vornehmen neobarocken Ambiente werden bei 600 Auktionen pro Jahr rund 600000 Objekte versteigert – neben großer Kunst auch Liebhaberstücke wie Jugendstilgläser oder hübsche Dekorationsartikel. Tipp: In einem gesonderten Raum kann man Kunstwerke und Schmuck auch ganz normal erwerben. Dorotheegasse 17, www.dorotheum.com

Mailand, Venedig, Rom: Finarte

In den 1960er Jahren machte sich das Kunsthaus Finarte seinen Namen mit einer spektakulären Sammlung moderner und zeitgenössischer Malerei –darunter Picasso und El Lissitsky, Kandinsky und Morandi. In den mittlerweile drei noblen Finarte-Häusern in Rom, Mailand und Venedig ringen Freunde schöner Dinge mittlerweile auch um klassische Kunstgemälde, Silberkreationen, antike Möbel und Art-déco-Accessoires. Rom: Via Margutta 54, Mailand: Piazzetta Maurilio Bossi, Venedig: Palazzo Correr, www.finarte.it

Brigitte von Imhof

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