Wie viel Zucker steckt in Fruchtsäften?
In einer Untersuchung der britischen University of Liverpool und der Organisation 'Action on Sugar' analysierten Wissenschaftler den Zuckergehalt von 200 Fruchtsäften, 100-prozentigen Fruchtsäften und Smoothies, die vor allem für Kinder vermarktet werden. Dabei berechneten die Forscher alle zuckerhaltigen Zusätze, darunter auch Glucose, Fructose, Honig und Sirup, die die Hersteller den Getränken hinzufügten. Der natürliche Zucker, der in Obst und Gemüse enthalten ist, wurde dabei nicht hinzugerechnet, da der Körper diesen anders umwandelt.
Die Ergebnisse zeigten, dass fast die Hälfte der Getränke die maximale, tägliche Zuckeraufnahme - also knapp fünf Teelöffel - für ein Kind beinhaltet.
Lesen Sie hier: Besorgniserregend! So viel Zucker steckt in einer Dose Cola
"Das zunehmende öffentliche Bewusstsein für die nachteiligen Auswirkung von gesüßten Getränken auf die Gesundheit der Kinder hat dazu geführt, dass viele Eltern zu scheinbar gesünderen Fruchtsäften und Smoothies als Alternativen greifen", erklärte Professor Simon Capewell. "Leider zeigt unsere Untersuchung, dass diese Eltern in die Irre geführt wurden. Der Zuckergehalt von Fruchtsäften, dazu gehören auch natürliche Fruchtsäfte und Smoothies, ist unzumutbar hoch. Smoothies gehören sogar zu den schlimmsten Kandidaten."
Projekt Sommer-Body: Die richtige Ernährung nach dem Workout
Professor Capewell fügte hinzu, dass viele Menschen irrtümlich der Meinung sind, dass Smoothies gesund sind. In Wirklichkeit beinhalten einige dieser Getränke pro Portion aber ganze acht Teelöffel Zucker.
Einer der größten Unterschiede zwischen dem Verzehr einer Frucht und dem Trinken in Saftform seien die gesunden Ballaststoffe, die im Saft verloren gehen. Diese verlangsamen sonst die Zuckeraufnahme im Körper. Außerdem setzen viele Hersteller von Fruchtsäften auf künstliche, kalorienfreie Süßstoffe, bei denen sich die Forscher allerdings nicht sicher waren, ob diese tatsächlich positiv für die Gesundheit des Kindes sind. Laut der Wissenschaftler bilden diese künstlichen Süßstoffe auf lange Sicht keine Alternative für eine Reduzierung der Zuckeraufnahme. Die beste Option sei dementsprechend nach wie vor, Obst und Gemüse als Ganzes zu verzehren.
Die Studie wurde in dem Fachmagazin 'BMJ Open' veröffentlicht.
- Themen: