Ist Dosenthunfisch gefährlich für schwangere Frauen?

Forscher der amerikanischen Umwelt-Organisation 'Environmental Working Group' (EWG) behaupten, dass bisherige Ernährungsratschläge für Schwangere in Bezug auf Fisch und Meeresfrüchte überholt werden müssen.
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Thunfisch enthält mitunter viel Quecksilber
Cover Media Thunfisch enthält mitunter viel Quecksilber

Forscher der amerikanischen Umwelt-Organisation 'Environmental Working Group' (EWG) behaupten, dass bisherige Ernährungsratschläge für Schwangere in Bezug auf Fisch und Meeresfrüchte überholt werden müssen.

Grundsätzlich gilt Fisch dank seines hohen Anteils an Proteinen und Omega-3-Fettsäuren als gesundes Nahrungsmittel. Dazu gibt es jedoch eine bedenkliche Schattenseite - denn viele beliebte Fischsorten wie Thunfisch und Karpfen enthalten gesundheitsgefährdende Mengen an Quecksilber. Frühere Studien belegen, dass das Schwermetall eine toxische Wirkung auf die Nervenzellen im Gehirn haben kann. Daher wird schwangeren Frauen prinzipiell geraten, Fischsorten mit hohem Quecksilber-Gehalt zu meiden.

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Mitglieder der EWG behaupten nun jedoch, dass die gängige Klassifizierung von Fischsorten aufgrund ihres Quecksilber-Gehalts einige Fehler aufweist. Laut der EWG ist es irreführend, Dosenthunfisch einen niedrigen Quecksilber-Anteil zuzuschreiben, da frühere Studien widersprüchliche Ergebnisse belegten. "Es ist irreführend und gefährlich, dass schwangeren Frauen empfohlen wird, bedenkenlos Dosenthunfisch zu konsumieren", sagte Sonya Lunder, Senior Analyst für die EWG.

Die Organisation beauftragte 254 Frauen im gebärfähigen Alter damit, ihren Konsum von Meeresfrüchten aufzuzeichnen, und untersuchte im Anschluss Haarproben der Teilnehmerinnen auf Spuren von Quecksilber. Dreißig Prozent aller Teilnehmerinnen, die wöchentlich zwei bis drei verschiedenen Fisch-Mahlzeiten zu sich nahmen, wiesen erhöhte Quecksilber-Werte auf, die von verschiedenen Aufsichtsbehörden als gesundheitsgefährdend eingestuft werden. Ein Großteil der konsumierten Fischgerichte enthielt Sushi und Thunfisch-Steaks, vor denen bisher nicht speziell gewarnt wurde. Organisationen wie die amerikanische Food and Drug Association (FDA) arbeiten mittlerweile an einem überholten Ernährungsratgeber, der eine umfassende Liste aller Fischsorten sowie entsprechende Quecksilber-Werte enthält.

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