Burberry am Pranger: Luxuslabel reagiert auf Kritik
Lieber verbrennen als verschleudern? Auf diesen simplen Nenner könnte man eine gängige Praxis der Modewelt bringen. In der Luxusbranche sei es "durchaus üblich, Ladenhüter lieber zu zerstören als die Preise dafür zu senken", schreibt "Spiegel Online". "Die Unternehmen fürchten, das exklusive Image könnte Schaden nehmen, wenn ihre Produkte mit Rabatten verkauft würden." Zudem würden "sich Kunden ärgern, die zuvor Tausende Euro hingeblättert haben", schreibt die "Süddeutsche Zeitung".
Nach einem Bericht des US-Wirtschaftsmagazins "Fortune" wurden in den vergangenen fünf Jahren hochwertige Modeartikel im Wert von über 100 Millionen Euro von den Herstellern verbrannt oder anderweitig zerstört.
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Burberry hat schon reagiert
So geht aus dem jüngsten Geschäftsbericht des englischen Luxuslabels Burberry hervor, dass die Firma 2017 unverkaufte Kleidung und Parfüms im Wert von 32 Millionen Euro zerstören ließ. Zu den Promi-Kunden der Marke gehören zum Beispiel Herzogin Meghan, Emma Watson, Rosie Huntington-Whiteley und Sienna Miller. Die Briten haben mittlerweile auf die Proteste der Öffentlichkeit reagiert und versprochen, dass sie künftig unverkäufliche Waren spenden, weiterverwerten oder recyceln wollen.
Die gängige Vernichtungspraxis der Luxuslabels ist aber nicht nur auf Kleidung beschränkt. Laut "Süddeutscher Zeitung" hat das Schweizer Unternehmen Richemont, dem u.a. die Marken Cartier und Montblanc gehört, bereits im Mai 2018 bekanntgegeben, dass in den vergangenen zwei Jahren Uhren im Wert von einer halben Milliarde Euro zerstört worden sind.
Nicht nur die Luxuslabels entsorgen auf diese Art unverkäufliche Ware. Angeblich soll auch die schwedische Billigkette Hennes & Mauritz (H&M) Mode, die wegen Mängeln nicht verkauft werden kann, an ein Heizkraftwerk bei Stockholm liefern.
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