Baumwolle, nein danke! Das sind die Materialien der Zukunft
Aus welchen Materialien besteht die Kleidung, die wir tragen? Das wird unter Modeliebhabern immer mehr zum Thema. Baumwolle sollte da nicht immer die erste Wahl sein. Denn diese Alternativen sind viel umweltfreundlicher.
Kostspielig und umweltschädlich: Öffnen wir unsere Kleiderschränke, besteht wohl durch die Bank weg der größte Teil des Inhalts aus Baumwolle. Ein Umstand, der uns beunruhigen sollte. Denn konventionelle Baumwolle wird in der Regel mit riesigen Mengen an Pestiziden behandelt und ist oft gentechnisch verändert. Wer also Baumwoll-T-Shirts zu einem geringen Preis einkauft, holt sich wohl oder übel die Katze im Sack nach Hause. (Billige Mode hat ihren Preis. Wer sich dafür interessiert, sollte sich den Film "The True Cost" ansehen - hier können Sie ihn kaufen)
Um sein Gewissen zu erleichtern und in die eigene Gesundheit zu investieren, lohnt es sich, Kleidung aus Bio-Baumwolle zu kaufen. Doch selbst das lässt die umweltschädlichen Eigenschaften der Baumwolle nicht verschwinden. Denn der Anbau der Pflanze verbraucht Unmengen von Wasser... Wer seinen ökologischen Fußabdruck verkleinern will, sollte sich diese Alternativen zum Baumwollstoff genauer ansehen:
Bio-Leinen
Lein - oder auch Flachs genannt - gehört zu den ältesten Kulturpflanzen weltweit Foto:Auhustsinovich/Shutterstock.com
Kleidung aus Leinen verbinden die meisten unweigerlich mit dem Sommer. Der Stoff ist leicht und luftdurchlässig und daher bei heißen Temperaturen angenehm zu tragen. Leinenstoffe werden aus der Flachsfaser hergestellt - das Material ist reißfest, fusselt nicht und wirkt sowohl kühlend als auch schweißmindernd. Da die Pflanze ohne den Einsatz von giftigen Chemikalien wachsen kann, ist der Anbau von Bio-Leinen wirklich umweltfreundlich.
Nutzhanf
Die Hanfpflanze wird langsam aber sicher wieder für die Herstellung von Kleidung entdeckt Foto:Creative Family/Shutterstock.com
Hanf kann man nicht nur rauchen, sondern auch anziehen. Und die Hanffaser ist dabei gar nicht mal so untalentiert: Sie ist anspruchslos und leicht zu pflegen, ertragreich und der aus ihr hergestellte Stoff ist wirklich widerstandsfähig. Nutzhanf kann außerdem regional angebaut werden. In alten Zeiten glaubte man übrigens, dass das Tragen von Hanf Mut verleiht und die Angst vor dem Tod beseitigt. Deshalb waren Kleidungsstücke aus Hanf ein Muss für Soldaten und Krieger.
Tencel/Lyocell
Tencel oder auch Lyocell wird aus den Fasern von Holz hergestellt Foto:Sutichak/Shutterstock.com
Vereint die Eigenschaften von Seide, Wolle und Leinen: Nachhaltige Modelabels wie Armed Angels arbeiten bei der Herstellung ihrer Kollektionen viel mit dem Stoff Lyocell - beziehungsweise Tencel. Dabei handelt es sich um eine Cellulosefaser, die aus Holz gewonnen wird. Der Produktionsprozess des Materials ist besonders umweltfreundlich, weil das Lösungsmittel zur Herstellung der Faser immer wieder verwendet wird.
Recyceltes Plastik
Plastikflaschen gibt es viel zu viele auf dieser Welt: Mode aus recyceltem Plastik hilft dagegen Foto:sebasnoo/Shutterstock.com
Kleidung aus alten recycelten PET-Flaschen herzustellen, ist eigentlich inzwischen schon ein alter Hut. Labels wie der kalifornische Sportartikel- und Outdoorwear-Hersteller Patagonia arbeiten schon jahrelang mit dieser nachhaltigen Methode und verarbeiten altes Plastik zu Funktionsjacken. Die vorher gereinigten und eingeschmolzenen Flaschen werden wie jede andere Faser zu einem Garn versponnen und dann weiterverarbeitet.
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