Wie Wein daheim lagern soll

Wer sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllt, wird oft häuslicher – da kommt manchmal der Wunsch nach einem eigenen Weinlager auf. Das sollte lichtgeschützt und wohltemperiert sein!
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Im selbstgebauten Weinregal aus Regenfallrohren bekommt jede Flasche ihren Platz.
dpa Im selbstgebauten Weinregal aus Regenfallrohren bekommt jede Flasche ihren Platz.

Wer sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllt, wird oft häuslicher – da kommt manchmal der Wunsch nach einem eigenen Weinlager auf. Das sollte lichtgeschützt und wohltemperiert sein!

MAINZ Bei der richtigen Weinlagerung sind nur wenige Grundsätze zu beachten. Wer sie beherzigt und etwas handwerkliches Geschick mitbringt, kann sich im Keller oder in der Wohnung selbst ein Weinlager einrichten.

„Licht, Sauerstoff und Temperatur sind Faktoren, die auf die Weinlagerung Einfluss haben“, sagt Robert Lönarz vom Bund Deutscher Oenologen (BDO). Diese Faktoren müssen beachtet werden, wenn der richtigen Platz für ein Weinlager im Haus oder in der Wohnung ausgesucht wird. „Der Raum sollte nicht zu warm sein“, betont auch Frank Schulz vom Deutschen Weininstitut. „Das ist immer das Dilemma bei Wohnräumen. Denn Wein reift umso schneller, je höher die Umgebungstemperaturen sind.“ Dadurch ändert er seinen Geschmack - nicht immer zum Besseren.

Idealerweise lagert Wein laut Schulz bei einer Temperatur von acht Grad, noch dazu dunkel und bei einer gewissen Luftfeuchtigkeit. Ist die Raumluft zu trocken, kann der Korken austrocknen und schrumpfen. Dadurch gelangt Sauerstoff in die Flasche, und der Wein oxidiert. „Dann kippt der Wein um und schmeckt am Ende wie Essig“, erläutert Schulz. Ein zu feuchtes Raumklima ist allerdings auch nicht gut, weil es die Schimmelbildung fördert.

Das Raumklima sollte außerdem gleichbleibend sein. Küche und Wohnzimmer scheiden daher als Platz für das Weinlager aus. Durch das Kochen schwanken Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu sehr. Und wenn im Winter im Wohnzimmer die Heizung aufgedreht wird, hätte es der Wein dort zu warm. „Der Keller ist daher gut geeignet“, rät Schulz.

Wer keinen hat, lagert seinen Wein im Schlafzimmer, schlägt er vor. Das ist oft kaum geheizt, und das Platzproblem lässt sich auch lösen: Laut Schulz kann man sich Rollschubkästen besorgen oder selbst zimmern, die Weinflaschen hineinlegen und unter dem Bett verschwinden lassen.

Vielleicht findet sich aber auch anderswo in der Wohnung eine kühle Nische, für die man sich ein Weinregal aus Holz anfertigt, sagt Mareike Hermann von der DIY-Academy. Es füllt dann die Nische aus, und im Idealfall erhält jede Flasche ihr eigenes Fach, erläutert die gelernte Tischlerin. Am besten lassen sich dafür einfache Holzregale mit Einlegeböden verwenden, auf denen Leisten liegen, damit die Flaschen stapelbar sind und nicht wegrollen.

Bei der Lagerung im Keller ergibt sich für Weinliebhaber im Neubau ein weiteres Problem. Durch die immer bessere Dämmung sind viele Keller inzwischen fast so trocken und warm wie Wohnräume. Zumindest das Mikroklima im Weinlager lässt sich verbessern, indem Weinfans im Vorratsraum Tonröhren aufstapeln und die Weinflaschen hineinlegen. „Ton speichert Feuchtigkeit“, so Schulz. „So erreichen Sie ein ausgewogenes Klima.“ Wer sich den Umgang mit Mörtel zutraut, kann die Tonröhren im Keller auch zwischen passend zugesägten Porenbetonsteinen einmauern, empfiehlt Hermann. Eine weitere Alternative ist, die Wände des Vorratskellers von innen zu isolieren und sich ein Klimagerät in den Raum zu stellen, das Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant hält, sagt Schulz. Die Flaschen können dann auch in einem herkömmlichen Regal lagern.

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