Obergrenze kommt

Die Einschnitte bei Dachanlagen sind teils aber weniger drastisch als erwartet
von  ah

Berlin - Nach Monaten der Ungewissheit haben Bund und Länder sich auf eine Abmilderung bei der Kürzung der Solarförderung geeinigt. Nach Protesten der Länder sollen die Einschnitte bei Dachanlagen teils geringer ausfallen.
Für Hausbesitzer gibt es rückwirkend zum 1. April 19,50 Cent je Kilowattstunde statt bisher 24,43 Cent. Solarexperten gehen dennoch von weiterhin guten Renditen aus, zumal die eigene Nutzung des Stroms bei immer weiter steigenden Preisen zunehmend attraktiver wird. Erstmals gibt es nun mit 52000 Megawatt eine Obergrenze, bis zu der Fördergelder fließen. Schon bevor diese Obergrenze erreicht ist, soll aber nochmals geprüft werden, ob es nicht doch mit der Solarförderung weitergehen soll.
Verbraucherschützer sind skeptisch. „Das ist ein verheerender Einstand für den neuen Umweltminister”, sagt Holger Krawinkel, Energie-Experte der Verbraucherzentrale Bundesverband. Er fürchtet, dass die Abmilderung der Kürzungen einen massiven Zubau an Solaranlagen verursacht. Denn: Zwar gibt es nun erstmals mit 52000 Megawatt die Obergrenze. Doch gerade der Deckel kann zu hohem Tempo beim Ausbau führen, weil es bereits 28000 Megawatt an Leistung gibt. Das würde bedeuten: Mehr Fördergeld, das von den Bürgern zuzahlen ist. Der Solarstrom belastet jetzt schon die Stromrechnungen der Bürger und der Unternehmen mit rund sieben Milliarden Euro pro Jahr.
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) will, dass jährlich nur rund 3500 Megawatt zugebaut werden. Doch die Bedingungen sind wegen weiter fallender Modulpreisedurch die Konkurrenz aus China so günstig, dass diese Menge schon jetzt für 2012 wohl bereits erreicht ist. Branchenexperten rechnen mit mindestens der doppelten Menge für dieses Jahr und damit mit einem viel zu sprunghaften Anstieg der zu zahlenden Förderkosten.
Für große Solarparks gibt es wie geplant 20 bis 30 Prozent weniger Förderung.

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