Bemerkenswerte Architektur ausgezeichnet
Der Bund Deutscher Architekten hat seine Preise 2010 verliehen
MÜNCHEN Nachhaltigkeit beim Bauen und klare Formen waren herausragende Kriterien beim diesjährigen Architekturpreis des Bund Deutscher Architekten BDA Bayern. Aus 110 eingereichten Objekten hatte eine Schweizer Jury zunächst 18 nominiert – drei in jeder der sechs Kategorien Bauen für die Gemeinschaft, Umbau, Einfamilienhaus, Wohnungsbau, Verwaltungs- und Gewerbebau sowie Sonderbau. Neben der Expertenjury gab es auch eine Publikumsabstimmung über sueddeutsche.de. Dieser Sonderpreis ging mit überwältigender Mehrheit ebenso wie derjenige der Experten in der Kategorie Einfamilienhaus an das energie.spar.haus Frauenau. Der Name war für die Architekten Oberpriller aus Hörmannsdorf Zielvorgabe: Beispiel zu sein für ressourcenschonendes Bauen, wie dies auch die Jury besonders hervorhob. Beheizung und Warmwasserbereitung erfolgen über Sonnenkollektoren sowie bei Bedarf durch einen zusätzlichen Heizkessel. Der Heizenergiebedarf liegt bei ungefähr einem Raummeter Stückholz – soviel, wie pro Jahr im Garten anfällt, wie bei der Preisverleihung ausgeführt wurde. Wie man eine Einbindung in die gewachsene Umgebung, ökologische Aspekte und zeitgemäße sowie zweckmäßige Formen miteinander vereinbaren kann, zeigt der Sieger im Bereich Verwaltungs- und Gewerbebau: das Biohotel im Apfelgaren in Hohenbercha, nördlich von München. Bei dem Erweiterungsbau der alten Tafernwirtschaft Hörger aus dem frühen 19. Jahrhundert durch Deppisch Architekten, Freising, lobte die Jury die ressourcenschonende Bauweise und das wegweisende Energiekonzept. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, zuständig auch für das Bauen im Freistaat, dankte in seinem Grußwort dem BDA für sein Engagement und würdigte den Preis, einen der renommiertesten landesweit, als den „Oscar der Architektur in Bayern". Bereits die Nominierung ist eine hohe Auszeichnung, wie auch die Architektin Petra Schober, Landesvorsitzende des BDA Bayern betonte. Die 18 nominierten Baubeispiele, darunter auch verschiedene aus München, sind noch bis zum 5. März in einer Ausstellung in der Maxburg, im Lichthof des Landgerichts München 1, Lenbachplatz 7, jeweils Montag bis Donnerstag von 6.30 bis 16 Uhr, sowie Freitag 6.30 bis 15 Uhr zu sehen. Sie sind ebenfalls in der Dokumentation zum BDA Preis 2010 (Verlag Dölling und Galitz) zu finden. Miryam Gümbel
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