Zweites Konkursverfahren im Fall Niki in Österreich kommt

Das Ringen um die Air-Berlin-Tochter Niki wird zum Kampf gegen die Zeit. Nun soll ein zweites Konkursverfahren in Österreich eröffnet werden. Für die Niki-Beschäftigten geht das Bangen weiter.
dpa |
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Wien - Mit einem zweiten Konkursverfahren in Österreich soll der Verkauf der insolventen Fluglinie Niki an den britisch-spanischen IAG-Konzern noch vor Ablauf einer Rücktrittsfrist abgesichert werden.

Beim Landgericht Korneuburg habe Niki am Donnerstag einen Antrag auf ein Sekundär-Insolvenzverfahren eingereicht, bestätigte ein Gerichtssprecher. Darin mache sich der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther dafür stark, dass die spanische Vueling auch in Österreich als Bestbieterin für Niki-Teile akzeptiert werde, zitiert die Nachrichtenagentur APA aus dem Insolvenzantrag.

Der Richter werde frühestens am Freitag darüber entscheiden, ob der Antrag zugelassen werde, hieß es vonseiten des Gerichts. Die Zeit drängt. Die IAG-Tochter Vueling und Niki dürfen laut Insolvenzantrag ab 28. Februar vom Kaufvertrag zurücktreten.

Fairplane dringt auf Eröffnung eines Hauptverfahrens in Österreich

Das Fluggastportal Fairplane, das juristisch gegen das bisher in Deutschland laufende Verfahren vorgegangen war, dringt auf die Eröffnung eines Hauptverfahrens in Österreich. Das beantragte Sekundär-Insolvenzverfahren sei "teurer und komplizierter" als nötig, sagte Fairplane-Geschäftsführer Andreas Sernetz am Donnerstag in Wien. Im Interesse aller Beteiligten komme es nun auf schnelle Rechtssicherheit an, damit der Kauf von Niki durch die British-Airways-Mutter IAG wie geplant über die Bühne gehen könne.

Sernetz geht davon aus, dass ein österreichischer Masseverwalter kein Interesse daran hätte, den Deal platzen zu lassen. "Kein Masseverwalter wird den Verkauf blockieren."

Vueling ist zum Rücktritt berechtigt

Vueling ist laut Insolvenzantrag auch berechtigt vom Kauf zurückzutreten, wenn ein anderer zum Insolvenzverwalter bestellt würde. Vueling hatte 20 Millionen Euro für Niki geboten und zusätzlich einen Kredit von 16,5 Millionen Euro für den Erhalt der Betriebsfähigkeit von Niki gegeben. Von diesem seien bisher drei Millionen Euro in Anspruch genommen worden, heißt es im Insolvenzantrag. Niki war - nach der Mitte August von ihrer Mutter Air Berlin beantragten Insolvenz - ebenfalls in die Zahlungsunfähigkeit geschlittert. Von der Pleite sind rund 1.000 Beschäftigte betroffen, von denen 740 nach bisherigen Plänen übernommen werden sollen.

Der Antrag auf ein Sekundär-Insolvenzverfahren ist eine weitere Etappe im juristischen Tauziehen um die Air-Berlin-Tochter. Niki hatte gegen das Urteil des Landgerichts Berlin, dass das Insolvenzverfahren in Österreich geführt werden müsse, zunächst Beschwerde beim Bundesgerichtshof (BGH) eingelegt.

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