Zumutbar?

Der Vize-Chefredakteur Georg Thanscheidt über die Mega-Baugrube auf dem Marienhof
von  Abendzeitung
Georg Thanscheidt
Georg Thanscheidt © ronald zimmermann

Der Vize-Chefredakteur Georg Thanscheidt über die Mega-Baugrube auf dem Marienhof

Es wird lang und schmutzig. Das steht schon mal fest. Aber sonst sind viele Eckpunkte der geplanten zweiten Stammstrecke zwischen Donnersbergerbrücke und Ostbahnhof unklar. Zwar gibt es seit über einem Jahr einen Planfeststellungsbeschluss für die Trasse unter der Altstadt und auch Stadtrat und Landtag haben vor einem halben Jahr den Bau der Tunnel beschlossen. Offen sind aber weiterhin die realen Baukosten, die Frage, ob und mit wie viel sich der Bund daran beteiligt, ob der Tunnel wirklich 2018 fertig ist – und was eigentlich genau auf die Anwohner zukommt.

Die Klage der Geschäftsleute und Immobilienbesitzer vom Marienhof könnte zumindest über letzteres Klarheit bringen. Denn ab heute wird vor dem Verwaltungsgericht erörtert, ob es „unzumutbar“ ist, wenn täglich 200 Lkw mindestens ein halbes Jahr lang den Erdaushub aus dem Schacht hinterm Rathaus abtransportieren. Zu vermeiden ist diese Belastung nur, wenn man entweder die zweite Stammstrecke nicht baut oder aber die Erde an anderer Stelle abtransportiert.

Den Bau des Tunnels stellen die Anlieger nicht in Frage, allerdings fänden sie es besser, wenn die Laster vor den Haustüren der Anwohner in Neuhausen verkehren. Eine verständliche Haltung aus Sicht der City-Hausbesitzer – aber das würde das Problem im wahrsten Sinn des Wortes wohl nur verlagern. Und eventuell gar das ganze Projekt verzögern. Das aber wäre eine Zumutung – und zwar für die S-Bahn-Fahrgäste, die täglich auf der Stammstrecke stehen bleiben.

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