Zughersteller Alstom optimistisch für Fusion mit Bombardier

Nach dem gescheiterten Zusammenschluss mit der Zugsparte von Siemens hat Frankreichs TGV-Hersteller Alstom einen anderen Partner gefunden. Die Pariser Politik verfolgt das Vorhaben sehr genau.
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Der französische Zughersteller Alstom sieht die geplante Übernahme der Zugsparte des kanadischen Bombardier-Konzerns auf gutem Weg.
Pascal Guyot/AFP/dpa/dpa Der französische Zughersteller Alstom sieht die geplante Übernahme der Zugsparte des kanadischen Bombardier-Konzerns auf gutem Weg.

Paris - Der französische Zughersteller Alstom sieht die geplante Übernahme der Zugsparte des kanadischen Bombardier-Konzerns auf gutem Weg.

"Das läuft nach unseren Plänen ab", sagte Konzernchef Henri Poupart-Lafarge bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das vergangene Jahr in Saint-Ouen bei Paris. "Wir haben die Finanzierung bereits abgesichert." Der Deal solle im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen werden.

Der Hersteller der TGV-Hochgeschwindigkeitszüge hatte die Fusion im Februar ankündigt, dafür sind nach damaligen Angaben 5,8 Milliarden bis 6,2 Milliarden Euro fällig. Poupart-Lafarge berichtete, die Gespräche mit den Sozialpartnern würden gut ablaufen.

Das Vorhaben ist hochpolitisch: Der französische Konzern war an Bedenken der EU-Wettbewerbshüter mit dem Versuch gescheitert, mit der Siemens-Zugsparte zu fusionieren. Nun darf es nach dem Willen der französischen Politik kein Veto Europas mehr geben. Der mächtige Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire pocht darauf, europäische Spitzenreiter zu formieren, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Bombardier hat in Deutschland mehrere Werke, Alstom betreibt sein größtes Werk in Deutschland. Beide beschäftigen nach früheren Angaben hierzulande zusammen mehr als 9000 Mitarbeiter. Die IG Metall hatte bei der Fusionsankündigung weitere Werksverlagerungen an Billigstandorte befürchtet und von der Politik gefordert, den Prozess zu begleiten.

Alstom setzte im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 rund 8,2 Milliarden Euro um, das waren zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Gewinn betrug 467 Millionen Euro. Laut Unternehmen ist der Vorjahreswert von 681 Millionen Euro damit nicht vergleichbar, da es Änderungen bei der Einbeziehung bestimmter Konzernteile gab.

Die Covid-19-Pandemie kostete den Konzern zum Ende des Geschäftsjahres rund 100 Millionen Euro Umsatz. Die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr soll wegen der Krise ausfallen. Poupart-Lafarge sagte, das Geschäftsjahr 2020/21 werde schwieriger sein als das vorangegangene. Auf mittlere Sicht sei der Konzern aber zuversichtlich: "Der Vorrang für saubere Mobilität ist da", sagte er.

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