Zeitung: Paris drängt Peugeot zu Opel-Kauf

Die französische Regierung soll den angeschlagenen Autohersteller Peugeot-Citroën laut einem Pressebericht dazu drängen, den ebenfalls kriselnden Konkurrenten Opel zu übernehmen.
dpa |
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Paris/Rüsselsheim - Paris soll den klammen Autobauer Peugeot-Citroën (PSA) zu einer Übernahme des angeschlagenen Opel-Konzerns drängen. Das berichtet die französische Zeitung "Le Monde" am Dienstag unter Berufung auf Mitarbeiter des Finanzministeriums und das Umfeld von Präsident François Hollande. Damit solle eine Allianz gegen Europas größten Autohersteller Volkswagen geschmiedet werden. Ein Sprecher von Peugeot Deutschland wollte den Bericht nicht kommentieren, auch in der Zentrale von PSA hieß es laut "Le Monde", es seien "keine weiteren Umstrukturierungen" geplant. Bei Opel wurde die Spekulation ebenfalls zurückgewiesen.

Ohnehin ist fraglich, wie PSA die Übernahme finanzieren sollte: Der Konzern wird voraussichtlich bis 2014 monatlich einen dreistelligen Millionenbetrag verlieren. Erst Ende Oktober hatte Frankreichs Regierung die PSA-Finanzsparte mit sieben Milliarden Euro Garantien stützen müssen.

Bereits im Februar 2012 hatten PSA und die Opel-Mutter General Motors eine strategische Allianz geschlossen. GM war mit sieben Prozent bei den Franzosen eingestiegen. Seitdem wurde über eine Fusion von Europas Nummer zwei und Opel spekuliert.

Im Dezember hatten PSA und Opel eine engere Zusammenarbeit beschlossen. Sie wollen ihren Einkauf in einem Gemeinschaftsunternehmen bündeln und gemeinsam zunächst drei Fahrzeugprojekte entwickeln.

Laut "Le Monde" heißt es aus dem französischen Finanzministerium, dass GM nur von einer Verschmelzung überzeugt werden könne, wenn die Franzosen Opel direkt aufkauften.

GM-Manager hatten ihrer Europatochter zuletzt immer wieder die Treue geschworen. "GM steht voll und ganz hinter Opel. Opel spielt eine wichtige Rolle in unserer weltweiten Strategie", hatte GM-Vize Steve Girsky Ende letzten Jahres der dpa gesagt. GM und Opel arbeiteten so eng und gut zusammen wie nie zuvor, betonte Girsky, der dem Opel-Aufsichtsrat vorsitzt und vom Opel-Betriebsrat in höchsten Tönen gelobt wird.

Der GM-Vize versprach: "Wir geben Opel das Werkzeug an die Hand, um wieder erfolgreich zu sein." Dazu gehöre neben guten Produkten oder Investitionen in die Marke auch die Allianz mit PSA. GM will durch die Zusammenarbeit mit PSA bei Fahrzeugen, die nur für Europa und nicht andere GM-Märkte gebaut werden, dank größerer Mengen die Kosten drücken.

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