Zeiten-Wende
AZ-Vize-Chefredakteur Georg Thanscheidt
Noch nie hatten die Bayern so viel Arbeit: 4,7 Millionen Menschen stehen im Freistaat in Lohn und Brot – ein historischer Höchststand bei der Beschäftigtenzahl. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,5 Prozent – auch im traditionell flauen Juli liegt sie nahe der Vollbeschäftigungs-Marke. Und die Experten erwarten einen weiteren Anstieg der Beschäftigtenzahl und ein Absinken der Arbeitslosenzahl.
Dieser Aufschwung ist wahrlich niemandem in den Schoß gefallen – das Plus an Arbeitsplätzen ist das Ergebnis harter Arbeit. Diese wird in der Vielzahl deutscher und bayerischer Firmen geleistet, die auf dem Weltmarkt in ihrem Segment die Marktführerschaft erobert haben. Trotz Euro-Krise und Schulden-Debakel trägt der Export in alle Welt maßgeblich zum Aufschwung bei.
Ja – auch die Politik hat daran ihren Anteil: Ausgerechnet Rot-Grün hat für die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts und die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe durch die Hartz-Gesetze den Grundstein gelegt. Damals war es das Ziel, die Zahl der Arbeitslosen unter vier Millionen zu drücken. Heute liegt sie unter drei Millionen. Merkel erntet die Früchte von Schröder.
Die aktuellen Zahlen deuten eine Zeitenwende an: Schon heute suchen viele Firmen Fachkräfte. 10<TH>000 Stellen in München sind unbesetzt. Der Wettbewerb um qualifiziertes Personal – der Kampf um die klügsten Köpfe – wird künftig das Verhalten vieler Firmen und die Programme der Politik bestimmen.
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