Zehnjahresrendite fällt auf neues Rekordtief
Frankfurt/Main - Im Tief fiel der Effektivzins auf 0,033 Prozent. Damit wurde nicht nur das am Vortag erzielte Rekordtief unterboten, auch der bisherige Tiefstand vom April 2015 von 0,049 Prozent wird mittlerweile klar unterschritten. Negativ wie etwa in der Schweiz war der Zehnjahreszins in Deutschland allerdings noch nie.
Erst am Montag war die Umlaufrendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 3 bis 30 Jahren zum ersten Mal in den negativen Bereich gefallen. Nach Angaben der Bundesbank rutschte die Umlaufrendite von plus 0,01 Prozent am Freitag auf minus 0,02 Prozent.
Fachleute nennen im Wesentlichen zwei Gründe für die fallenden Marktzinsen. Zum einen verweisen sie auf die zuletzt deutlich verringerten Zinserwartungen an die US-Notenbank Fed. Nach schwachen Arbeitsmarktdaten hatte sich Fed-Chefin Janet Yellen zu Anfang der Woche zurückhaltend zum geldpolitischen Kurs geäußert.
Zum anderen verweisen Experten auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese bleibt nicht nur auf absehbare Zeit extrem locker. Auch sorgen die hohen Käufe von Staatsanleihen für zunehmenden Zinsdruck. Anleihefachleute der Commerzbank sprechen von einer "sich selbst verstärkende Abwärtsspirale".