Wo das geld zuhause ist: Milliardärsparadies München
MÜNCHEN - Die Quandts und die Wackers, die Burdas und die Porsches. An der Isar drängen sich die feinsten Namen des Geldadels.
Es geht ihr wieder besser – finanziell auf jeden Fall. Susanne Klatten hat im vergangenen Jahr noch mal 775 Millionen zugelegt, ein kleines Trostpflaster für „Frau BMW“, die privat Opfer eines Erpressers wurde. Die 48-jährige ist die reichste Münchnerin.
Es ist zwar einsam an der Spitze der Vermögensliste, aber Quandt-Tochter Klatten (7,5 Milliarden) ist nicht allein in München. 36 der 500 größten deutschen Vermögen residieren an der Isar – beziehungsweise deren Besitzer. Das „Manager-Magazin“ hat die Reichsten des Landes gezählt und verortet. Mit Informationen aus Archiven und Registern von Verwögensverwaltungen erstellte das Fachmagazin eine „konservative“ Liste. Fazit: Nur in Hamburg ist die Milliardärsdichte noch höher als bei uns.
Da sind Susannes Bruder Stefan (44) und die Mutter Johanna Quandt (84), deren Gatte Herbert vor 50 Jahren den maroden Autobauer gerettet und auf die weltweite Überholspur gebracht hat. Die Firma dankt’s der Familie bis heute mit erfreulichem Wachstum am Aktienpaket.
Altes Geld vom Vater Wilhelm verwaltet August von Finck (80). Zu seinem weitgestreuten Besitz gehören Ländereien in in Südamerika, Grundstücke um München und seit neuestem jede Menge Gold. Das hat sich rentiert. Neffe Wilhelm von Finck findet sich mit 1,8 Milliarden auch auf der exklusiven Liste.
Einen guten Schnitt machte auch Familie Wacker. Der Clan um die Chemiefirma freut sich über die enorme Nachfrage nach Rohstoffen für Solarzellen, die der Wacker-Konzern unter anderem in Burghausen herstellt. Der Boom spülte 800 Millionen zusätzlich in die Kassen – allein im letzten Jahr.
Am Tegernsee residiert Otto Beisheim und verwaltet die Milliarden aus seinen Metro-Anteilen. Wie so viele Superreiche lebt der 86-jährige gern zurückgezogen.
Öffentlicher ist das Leben von Wolfgang Porsche (67), Sprecher des weitverzweigten Auto-Clans. den ein bequemes Vier-Milliarden-Polster vor allzu großen Zukunftsängsten schützt.
Die muss auch Hubert Burda, Chef des Medienhauses nicht haben. 1,6 Milliarden Umsatz machte er mit „Bunte“ und „Focus“, und das Familienvermögen hält bei 2,6 Milliarden.
Die Gebrüder Strüngmann betrieben seit dem lukrativen Verkauf des Hexal-Arzneimittelwerks bei Holzkirchen vor allem erfolgreiche Anlage-Politik. Die bringt 1,95 Milliarden – pro Nase.
Seit ihr Mann Stefan vor zwei Jahren starb, verwaltet Alexandra Schörghuber (52) das Brau-, Bau- und Immobilien-Imperium.
Der Herr der Bremsen ist Heinz-Hermann Thiele. „Knorr-Bremse“ist Weltmarktführer bei Lkw- und Eisenbahnbremsen. Allerdings leidet das Unternehmen an den Spätfolgen der Krise – und auch das Vermögen des Aufsichtsrats: 1,5 Milliarden sind’s nur noch.
Nicht mal mehr Einfach-Milliardäre sind die Schuler-Voiths. Der Clan genießt die Finanzbeteiligungen unter anderem an Leifheit und die Vorzüge von 750 Millionen Euro.
Genauso reich wird man mit Bier. Die Familie Inselkammer hat neben der Augustiner-Brauerei Beteiligungen gen und eine Reihe einträglicher Immobilien. mm