Wirtschaftsweise: Griechen verdienen zu viel

Eine Wirtschaftsweise hält die Einkommen der Griechen für zu hoch. Der "Südwest Presse" sagte die Wissenschaftlerin, den Menschen in Griechenland stünden noch massive Einschnitte bevor.
dpa |
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Die Wirtschaftsweise Claudia Buch hält die Einkommen der Griechen für zu hoch. Der "Südwest Presse" (Samstag) sagte die Wissenschaftlerin, sie sei überzeugt, dass den Menschen in Griechenland noch massive Einschnitte bevorstehen.

Tübingen/Berlin - "Die Einkommen sind zu hoch im Vergleich zur derzeitigen Leistung der griechischen Wirtschaft." Solche harten Anpassungen ließen sich auch nicht umgehen, indem Griechenland aus dem Euro ausscheide. "Die Strukturreformen sind schmerzhaft für die griechische Bevölkerung. Aber sie müssen so oder so kommen, damit die Wirtschaft zukünftig wachsen kann." Die Tübinger Professorin war erst im Februar in den fünfköpfigen Rat der Wirtschaftsweisen berufen worden, der die Bundesregierung berät.

Im Gespräch mit der "Welt am Sonntag" mahnte Buch zudem, dass die spanischen Banken jetzt rasch gerettet werden müssten. "Die Rekapitalisierung der spanischen Banken muss sehr schnell gehen." Sie rechne damit, dass ein Großteil der Hypotheken nicht zurückgezahlt werden könne. Die Bilanzen vieler spanischer Banken werden durch Milliardensummen "fauler" Immobilienkredite belastet, denn viele Kunden können das geliehene Geld nicht mehr zurückzahlen.

Die Wirtschaftsweise kritisierte zudem die Pläne für eine gemeinsame europäische Einlagensicherung. "Eine europäische Einlagensicherung hilft nicht, mit dem Schuldenüberhang in Europa umzugehen." Eine solche Lösung berge immer die Gefahr, dass Banken und Sparer das System ausnutzten und sich sehr riskant verhielten.

Zugleich warnte Buch vor einer europäischen Bankenaufsicht durch die Europäische Zentralbank. Die Zentralbank sei in einem Interessenkonflikt, wenn Geldpolitik und Aufsicht unter einem Dach säßen. "Wenn die Banken in einem Krisenfall Geld zur Restrukturierung brauchen, dann sollte das von den Regierungen kommen, nicht aber von der Notenbank."

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