Wer schützt die Polizei?
Müssen Polizisten wirklich Stadien bewachen? Angela Böhm, Landtagskorrespondentin der AZ über Bayerns Polizei.
Bayern als sicherstes Land der Republik! Jahrzehntelang hat die CSU das als ihre eigene Leistung verkauft – und sich protzig mit fremden Federn geschmückt. Dass man sich in der Landeshauptstadt keine Sorgen macht, wenn man nachts mit der U-Bahn nachhause fährt. Dass man seine Wohnung nicht verrammelt aus Angst vor Einbrechern. Davon kann man in anderen Städten wie etwa Berlin nicht mal mehr träumen.
Natürlich gibt’s auch in Bayern Kriminalität, aber eben viel weniger. Und wenn was passiert, haben wir mit fast 65 Prozent die höchste Aufklärungsquote. Das aber ist alles ganz allein das Verdienst der 30000 bayerischen Polizisten, die rund um die Uhr ihren Dienst tun. Und das hochmotiviert. Seit Jahrzehnten ist ihre Zahl gleich geblieben. Dagegen sind die Anforderungen an sie massiv gestiegen: Islamischer Terrorismus, Internet-Kriminalität, Kinderpornografie. Alles neue Aufgaben, die geschultert werden müssen.
Doch muss die Polizei wirklich alles leisten? Längst könnte man diskutieren, ob nicht rund um die Fußballplätze, die immer mehr zum Problem werden, die Vereine mit privaten Sicherheitsunternehmen selbst für Ordnung sorgen müssen.
Doch trotz aller Belastung hat die Polizei keine Nachwuchssorgen. Auch wenn sie wegen der 42-Stunden-Woche lamentiert. Denn wer bei der Polizei ist, der ist für sein Leben sicher und muss als Beamter keine Angst um Job und Zukunft haben. Diese Sicherheit ist in Zeiten der Krise eh unbezahlbar.
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