Weniger Wohnungen in Deutschland genehmigt

In vielen Städten wird es für Normalverdiener immer schwerer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Derweil werden deutlich weniger neue Wohnungen genehmigt. Die künftige Regierung soll helfen, fordern Immobilienverbände.
dpa |
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Wiesbaden - Trotz hoher Nachfrage nach Immobilien gerade in den Ballungsräumen wurden in Deutschland in den ersten drei Quartalen deutlich weniger Wohnungen genehmigt.

Die Zahl der Baubewilligungen sank gemessen am Vorjahreszeitraum um fast 20.000 oder 7,0 Prozent auf knapp 257.000, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtete. In knapp 226.000 Fällen ging es dabei um Neubauten (minus 4,8 Prozent).

Gegen den allgemeinen Trend lagen die Genehmigungen von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern mit 0,9 Prozent beziehungsweise 1.160 Einheiten im Plus. Rückläufig waren unterdessen die Zahlen für Einfamilienhäuser (minus 5,7 Prozent auf 69.000 Einheiten) sowie für Wohnungen in Wohnheimen (minus 40,9 Prozent auf 10.872 Einheiten), wozu auch Flüchtlingsunterkünfte zählen.

Es mangelt an der Umsetzung

Gemäß einer Studie der Förderbank KfW gibt es aber keinen Mangel an Genehmigungen. In den vergangenen Jahren sei ein Überhang von 600.000 Zusagen entstanden. Vielmehr mangele es an der Umsetzung.

Dabei hake es, weil etwa Baufirmen und Handwerker wegen des Immobilienbooms überlastet seien. Zudem holten Investoren gerade in Großstädten Baugenehmigungen auf Vorrat ein, setzten Projekte aber nicht um, da sie auf steigende Mieten und Immobilienpreise wetteten.

Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GDW indes verlangte nun unter anderem zügig wirksame Steueranreize. "Es müssen mehr bezahlbare Grundstücke her und die mehr als 20.000 Bauvorschriften und Anforderungen konsequent auf den Prüfstand gestellt werden", erklärte GDW-Präsident Axel Gedaschko.

Die neue Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass die serielle und standardisierte Bauweise gefördert und eine bundesweit gültige bauliche Zulassung für diese Gebäude geschaffen werde.

Auch die Immobilienwirtschaft verlangte Reformen etwa zur schnelleren Abschreibung von Investitionen. Die Firmen stünden bereit, nur bräuchten sie auch Platz zum Arbeiten, erklärte der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA). "1990 gab es in Deutschland rund 5.000 Bauvorschriften, heute sind es über 20.000. Um mehr Wohnraum zu schaffen, müsse man "diesen Bürokratiewahnsinn stoppen und das bestehende Umfeld vereinfachen", erklärte ZIA-Präsident Andreas Mattner.

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