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Welche Lehren sollten Anleger aus dem Hype um Meme-Aktien ziehen?

Wie im Rausch trieben digital organisierte Privatanleger im Frühjahr 2021 die Aktienkurse maroder Unternehmen durch die Decke. Ziel: große Shortseller und Hedgefonds zu Fall zu bringen. Einige kassierten ab. Andere verloren viel. Was sind die Lehren aus dem Meme-Stock Hype für Anleger?
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DJE Kapital AG
© Shutterstock/DJE Kapital AG

Im allgemeinen Börsen-Boom der vergangenen Monate drängten Millionen neue Anleger an die Kapitalmärkte. Unter ihnen auch zahlreiche junge Menschen: Beinahe 600.000 Menschen unter 30, so das Deutsche Aktieninstitut, investierten 2020 an der Börse ihr Geld. Beinahe 70 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Unter anderem diese junge Gruppe Anleger sorgte für jede Menge Furore. Denn sie organisierten sich online, in Foren, wie beispielsweise Reddit. Und verabredete dort gezielt den Kauf bestimmter Aktien, um Shortseller in Bedrängnis zu bringen.

Memes statt Marktbericht

Memes, humoristische Bilder, die sich längst als Kommunikationsmittel in der digitalen Sphäre etabliert haben, wurden plötzlich dazu genutzt, um Durchhalteparolen („HODL“) zu teilen oder das gemeinsame Feindbild Hedgefonds Manager zu verhöhnen. Das Epizentrum der Bewegung: das Subreddit (Unterforum) „Wallstreetbets“ (Die Redditarmy und der Herdentrieb 2.0 (solidvest.de)). Der Trend war kein Sturm im Wasserglas. Denn die Aktien, die die User hier frenetisch hochjubelten, machten von heute auf morgen gigantische Kurssprünge. Die Geburtsstunde der sogenannten Meme Stocks oder Meme Aktien.

Die Lehren für Anleger

Einige Anleger verdienten sich mit den Meme Aktien ein goldenes Näschen. Und durch die enormen Kursexplosionen zogen diese Aktien viele Trittbrettfahrer an. Doch die berauschende Unterhaltungskulisse und die große Begeisterung rund um die Meme-Stocks konnte nicht darüber hinwegtäuschen, wie gefährlich sie potenziell für Anleger sind. Aus Sicht eines professionellen Vermögensverwalters stellt sich die Frage: Was sind die Lehren aus dem Meme-Aktien Hype?

Diversifikation ist elementar

Die Kursrekorde, die die Meme-Aktien in der Hochphase aufstellten, weckten nicht nur die Neugier vieler Anleger, sondern entfachten vielerorts auch Gier. Nicht selten investierten Menschen in nur einen oder zwei der betroffenen Titel in der Hoffnung auf den großen Fang. Sogar bei einer vergleichsweisen soliden Aktie ist das keine gute Idee. Denn wenn diese Aktie abrauschen sollte, verliert der Anleger möglicherweise viel Geld.

„Nicht alle Eier in einen Korb legen“ ist und bleibt deshalb eine der wichtigsten Börsenweisheiten für ernsthafte Anleger. Die Diversifikation über verschiedene Assetklassen, Regionen und Unternehmen hinweg ist einer der effektivsten Wege, das Risiko des eigenen Portfolios zu mindern. Mehr über das Thema Portfoliorisiken und wie man ihnen begegnet erfahren Sie in diesem Blogbeitrag (So gehen Anleger richtig mit Portfoliorisiken um (solidvest.de)).

Markttiming ist (extrem) schwierig

Viele Anleger versuchten im stetigen Auf und Ab der Meme-Aktien ihren Einstieg bzw. Ausstieg so zu timen, dass sie möglichst große Gewinne erzielen konnten. Das Problem: Gerade in Bezug auf die Meme-Aktien war Markttiming nichts anderes als ein gefährliches Ratespiel. Denn die abrupten Kursbewegungen, oft sogar intraday, folgten keinem Muster und erst recht nicht den substanziellen Fakten.

Im Gegenteil: Die wichtigsten Meme-Stocks befanden sich zum Zeitpunkt des Hype-Starts am Rande der Zahlungsunfähigkeit und waren fundamental gesehen kein attraktives Investment. Einzig der irrwitzige Run der Privatanleger pumpte die Aktie auf. Wie sich der Kurs entwickeln würde, war zu keiner Zeit auch nur ansatzweise vorhersehbar – ein Glücksspiel. Warum Markttiming grundsätzlich zwar oft verlockend erscheint, aber oft genug keine gute Idee ist, erklären wir hier auf unserem Blog. (Timing ist nichts, Zeit ist alles (solidvest.de)).

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Die rasanten Kurssteigerungen machten einen Einstieg oberflächlich betrachtet attraktiv. Nur als Referenz: der Dogecoin (eigentlich eine Kryptowährung, aber auch Teil des Meme-Aktien Hypes) legte in nur wenigen Monaten 12.000% Prozent zu. Welcher Anleger könnte da widerstehen?

Dabei hätte auch damals ein Blick auf die Fundamentaldaten der Unternehmen ausgereicht, um zu erkennen, dass die Kurssteigerungen nicht nachhaltig sein würden. Diese vernünftige Herangehensweise hätte viele Anleger vor einem bösen Erwachen schützen können. Auch, wenn solide Aktien mit guten Unternehmensdaten sicherlich weniger Nervenkitzel liefern. Und Anleger nicht über Nacht mit ihnen zu Millionären werden.

Ein Nachtrag

Vielleicht könnte eine 4. und letzte Lehre aus den Geschehnissen lauten: Es ergibt Sinn, dass Menschen auf die Dienste von Profis zurückgreifen, wenn es um das Thema Geldanlage geht. Ja, die Dienstleistung verursacht Kosten. Und ja, auch ein professioneller Vermögensverwalter mit gutem Track Record operiert niemals ohne Risiko. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine einzelne Person in eine Trend-Aktie versteigt und dort ihr Geld verspielt, ist vermutlich höher, als es für ein mehrköpfiges Experten-Team der Fall wäre.

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