Was kostet ein Aus der Griechen?

Eine Studie versucht erstmals, die Folgekosten der Euro-Krise zu beziffern. Die AZ zeigt, wie teuer das Aus Griechenlands wäre.
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Eine Studie versucht erstmals, die Folgekosten der Euro-Krise zu beziffern. Die AZ zeigt, wie teuer das Aus Griechenlands wäre.

München - Ein Ausscheiden der Griechen wäre für „ökonomisch verkraftbar“, so die Rechnung des Prognos-Instituts im Auftrag von Bertelsmann. Aber: Es könnte einen Flächenbrand auslösen. Deutschland würde 137 Milliarden Euro verlieren, davon 64 Milliarden Hilfszahlungen und 73 Milliarden Einbußen in der eigenen Wirtschaftsleistung – das wären insgesamt 2,9 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts.

Griechenland selbst würde 164 Milliarden Euro bis 2020 verlieren, vor allem wegen der dann zusammenbrechenden Wirtschaft. Die Folgen für die anderen EU-Staaten wären aber „nach zwei Jahren unter Kontrolle“.

Aber, so warnen die Forscher: Das Risiko sei nicht zu beziffern, dass der Austritt Griechenlands nicht noch weitere Euro-Austritte nach sich zieht, weil die Märkte dann auch Portugal, Italien oder Spanien fallenlassen. „Das Ausmaß der dann folgenden Situation wäre mit heutigen Maßstäben von ,Krise’ nicht zu messen.“ Wenn der Dominoeffekt nur auf Portugal übergreift, wären die Folgen schon deutlich gravierender.

Erreicht er auch Spanien und Italien, wäre die Krise nicht mehr auf Europa zu beschränken. „Dann drohen beispiellose Eruptionen und eine weltweite Rezession“, so die Forscher. „Das trifft auch China und die USA“, sagt Thieß Petersen, der bei Bertelsmann die Studie betreute. Dieser Fall (vier Südländer verlassen den Euro)würde weltweit 17 Billionen Euro Verluste verursachen. Deutschlands Verluste würden sich auf 70 Prozent unseres Bruttoinlandsprodukts summieren: wegen der drastisch sinkenden Nachfrage. Denn auch die Gläubigerländer müssten Sparpakete und Steuererhöhungen schultern, um die Zahlungsausfälle zu kompensieren.

 

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