Warnstreiks bei der Bahn - So werden Münchens Pendler betroffen sein
MÜNCHEN - Wie viele es trifft, ist unklar. Aber vermutlich werden tausende Pendler am Donnerstag mit Verspätung zur Arbeit kommen. Nach den gescheiterten Tarifverhandlungen wollen die Gewerkschaften Transnet und GDBA in der Früh deutschlandweit zum Streik aufgerufen. Auch der Großraum München soll davon betroffen sein.
Sowohl Zugbegleiter, als auch Schalterkräfte und Zugbereitsteller werden zwei Stunden, voraussichtlich ab 5.30 Uhr früh, bis zum späten Vormittag die Arbeit niederlegen. Auch wenn sich die Lokführer noch nicht an den Warnstreiks beteiligen werden, so wird der Regional- und Fernverkehr im Großraum München und Nürnberg davon erheblich betroffen sein: „Es wird zu Verspätungen und Zugausfällen kommen“, kündigte ein Gewerkschafter an.
Bis zu 40 000 Fahrgäste im Großraum München dürften von den Streiks betroffen sein. Immerhin sind die Züge der Münchner S-Bahn vorerst nicht vom Streik betroffen sein. Sie werden planmäßig fahren, vorausgesetzt der Winter sorgt nicht wieder für Beeinträchtigungen.
Transnet verhandelt zusammen mit der Gewerkschaft GDBA für insgesamt 130.000 Beschäftigte. Neben zehn Prozent mehr Geld verlangen die Gewerkschaften bessere Arbeitsbedingungen, unter anderem mindestens zwölf freie Wochenenden im Kalenderjahr und eine längerfristige Planung der Schichtdienste. Transnet-Chef Alexander Kirchner hatte am Morgen betont, man erwarte von der dritten Verhandlungsrunde, „dass die Arbeitgeber für die vielen Punkte, die sie bisher noch gar nicht angesprochen haben, endlich ein Angebot auf den Tisch legen. Das ist uns zumindest avisiert worden“, erklärte er. Zuletzt habe die Bahn in allen Bereichen unter den Gewerkschafts-Forderungen gelegen: „Wir haben beim Entgelt ein Angebot von einem Prozent und 200 Euro Einmalzahlung, das ist völlig inakzeptabel“, erklärte Kirchner.
Die Bahn hat sich auf die angekündigten Warnstreiks vorbereitet und will rechtzeitig zusätzliche Maßnahmen zur Fahrgastinformation umsetzen. Informationen zu möglichen Behinderungen gibt’s über das Internetportal www.bahn.de und Durchsagen auf Bahnhöfen. Die kostenlose Telefon-Hotline steht unter der Nummer 08000 99 66 33 rund um die Uhr zur Verfügung.
Daniel Aschoff
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