Wahl nach der Wahl

"Netanjahu will das Richtige. Aber er redet sich auch leicht": Frank Müller, AZ-Aktuell-Ressortchef, über Israels Regierungschef Netanjahu.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der rechtskonservative Benjamin Netanjahu soll eine neue Regierung in Israel bilden.
dpa 2 Der rechtskonservative Benjamin Netanjahu soll eine neue Regierung in Israel bilden.
Frank Müller, Ressortleiter AZ-Aktuell
Martha Schlüter 2 Frank Müller, Ressortleiter AZ-Aktuell

"Netanjahu will das Richtige. Aber er redet sich auch leicht": Frank Müller, AZ-Aktuell-Ressortchef, über Israels Regierungschef Netanjahu.

Noch weiß keiner, was Benjamin Netanjahu mit seinem neu gewonnenen Regierungsamt in Israel am Ende anstellen wird – nicht einmal er selbst. Seine Nominierung zum Ministerpräsidenten war erwartbar, weil er der Mann mit den meisten Koalitionsoptionen ist. Ob er aber mit einer vernünftigen Mannschaft aus der nun beginnenden sechswöchigen Verhandlungsphase herauskommt, das steht auf einem ganz anderen Blatt.

Israel hat zwei Optionen: Zusammenarbeit der großen Kräfte oder bizarre Sektiererkoalition, falls Netanjahu seine Regierungsmehrheit am Ende mit einem rechnerisch möglichen Rechtsblock verwirklicht. Darin säßen dann nicht nur der obskure Populist Lieberman, sondern noch eine Handvoll anderer Ultragruppierungen in einer Zitter-Mehrheit zusammen – das kann kein Freund Israels ernsthaft wollen.

Zum Glück zeigen Netanjahus erste Signale in die richtige Richtung: Er will ein stabiles Dreierbündnis seines rechten Likudblocks mit der liberal-konservativen Kadima von Außenministerin Zipi Livni und der linken Arbeitspartei. Allerdings: Netanjahu redet sich leicht. Wie es Zipi Livni es mit ihrer Selbstachtung vereinbaren soll, unter Netanjahus Führung in ein Kabinett einzutreten, ist bislang ein Geheimnis. Schließlich schnitt sie bei der Wahl besser ab.

Doch am Ende wird genau dies gelingen müssen, wenn Präsident Peres’ großes Wort vom „neuen Kapitel in Nahost“ keine Floskel bleiben soll. Was helfen kann, ist sanfter Druck aus den USA. Und viel gesunder Menschenverstand bei allen Beteiligten.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.