VW trotzt dem Abwärtstrend

Die us-amerikanische Autoindustrie setzt ihre Talfahrt fort. Von den deutschen Herstellern konnte nur Volkswagen durch positive Zahlen auf sich aufmerksam machen.
von  Abendzeitung
Der Passat CC
Der Passat CC © AG/Mertens

Die us-amerikanische Autoindustrie setzt ihre Talfahrt fort. Von den deutschen Herstellern konnte nur Volkswagen durch positive Zahlen auf sich aufmerksam machen.

Die steile Talfahrt des US-Automarktes macht auch den deutschen Herstellern schwer zu schaffen. Allein Volkswagen konnte im März in den USA mehr Wagen verkaufen als vor einem Jahr, andere deutsche Autobauer fuhren dagegen im Rückwärtsgang. Noch heftigere Einbußen erlitten die verlustreichen US-Hersteller - allen voran General Motors mit einem Absatzrückgang von fast 20 Prozent. Auch Japans erfolgsverwöhnter Autoriese Toyota verkaufte zehn Prozent weniger.

12 Prozent Einbruch

Der gesamte US-Markt brach im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12 Prozent ein. Der Monat hatte allerdings zwei Verkaufstage weniger als 2007. Im ersten Quartal gingen die Verkäufe um 8 Prozent zurück. Angesichts der Konjunkturschwäche und hoher Benzinpreise rechnen viele Experten für das Gesamtjahr nun nicht einmal mehr mit 15 Millionen verkauften Autos in den USA nach 16,15 Millionen in 2007. Frühere Hoffnungen auf eine Besserung im zweiten Halbjahr schwinden dramatisch. Volkswagen steigerte im März den US-Absatz der Marke VW um fast 13 Prozent auf 19.587 Fahrzeuge. Neben den beiden wichtigsten Modellen Jetta und Passat legten auch die meisten anderen Reihen zu. Die VW- Tochter Audi konnte die US-Verkäufe mit 7987 Autos fast stabil halten (minus 0,4 Prozent). Bei BMW, nach Stückzahlen der US-Platzhirsch unter den deutschen Autobauern, gingen die Verkäufe im März insgesamt um 5,4 Prozent auf 27 404 Fahrzeuge zurück. Während die Hauptmarke BMW sogar 8,7 Prozent verlor, gab Mini kräftig Gas (plus 17,3 Prozent). Auch die Daimler-Kernmarke Mercedes-Benz beendete in den USA ihren Aufwärtstrend im März vorerst. Mit 20.808 Neuwagen wurden 3,7 Prozent weniger verkauft. Besonders Mercedes, BMW und Audi wähnten sich mit ihren finanziell bessergestellten Kunden bisher weniger anfällig für die Probleme auf dem US-Markt. Der schwache Dollar drückt derzeit zusätzlich auf die Einnahmen. Zumindest ihre Stückzahlen wollen die meisten deutschen Hersteller 2008 aber nach wie vor steigern oder stabil halten.

Porsche bricht rapide ein

Steil bergab ging es für Porsche. Der Sportwagenbauer setzte in den USA und Kanada 2624 Neuwagen ab und beschleunigte den Rückgang mit minus 24 Prozent noch einmal. Porsche drosselt nach eigenen Angaben die US-Verkäufe, um mehr in andere Märkte liefern zu können. Die problembeladenen US-Konzerne fuhren allesamt weiter rasant in den Keller - begleitet von einer seit langem tobenden Rabattschlacht: Der größte US-Hersteller General Motors (GM) verkaufte mit rund 280 000 Fahrzeugen 19 Prozent weniger. Ford erlitt auf dem US-Markt ein Minus von über 14 Prozent auf etwa 227 000 Autos. Die Nummer drei, Chrysler, meldete ein Minus von fast 20 Prozent auf 166 000 Stück. Der japanische Autobauer Toyota, der sich mit GM ein Kopf-an-Kopf- Rennen um den Titel des weltgrößten Herstellers liefert, verkaufte in den USA mit knapp 218.000 Wagen rund 10 Prozent weniger. (dpa)

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