Vor Fed-Zinsentscheidung: US-Wirtschaft zieht kräftig an
Washington - Das ergibt eine erste Schätzung des Handelsministeriums vom Mittwoch. Experten hatten lediglich mit einem Zuwachs von etwa drei Prozent gerechnet.
Allerdings weist die Regierung ausdrücklich darauf hin, dass es sich um vorläufige Zahlen handele, die später korrigiert werden könnten. Ein zweite Schätzung werde Ende August veröffentlicht. Der positive Trend sei vor allem auf gestiegenen Konsum, private Investitionen sowie auf den Export zurückzuführen.
Zugleich wurden die BIP-Zahlen für das erste Quartal korrigiert: Die Wirtschaft war lediglich mit einem Wert von 2,1 Prozent geschrumpft, nicht mit 2,9 Prozent, wie es noch Ende Juni hieß. Dieser erste Rückgang des BIP seit drei Jahren war vor allem auf den harten Winter zurückgeführt worden.
Allerdings können die Wachstums-Werte in den USA nicht direkt mit entsprechenden Zahlen aus Europa verglichen werden, da die US-Werte traditionell auf das Jahr hochgerechnet werden.
Die positive Entwicklung dürfte auch den behutsamen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank bestätigen. Mit Spannung wurde die Entscheidung der Fed-Spitze (20.00 Uhr MESZ) erwartet. Wirtschaftsexperten rechneten damit, dass die Zentralbanker ihr milliardenschweres Konjunkturprogramm weiter schrittweise abbauen.
Erwartet wurde eine weitere Senkung der monatlichen Anleihekäufe um 10 Milliarden auf 25 Milliarden Dollar (18,6 Mrd Euro). Im Herbst dürfte die Maßnahme damit ganz ausgelaufen, wie Fed-Chefin Janet Yellen unlängst sagte.
Die Zinsen dagegen dürften weiter vorerst auf dem historischen Tief bleiben. Von einer Anhebung des Leitzinses wird nicht vor 2015 ausgegangen. Er liegt seit der globalen Finanzkrise 2008 bei knapp über null Prozent.