Vertrag von Ex-VW-Chef Winterkorn ausgelaufen

Der über die Abgas-Affäre gestürzte frühere Vorstandschef von Volkswagen, Martin Winterkorn, hat seinen Vertrag bei Europas größtem Autobauer zum Jahreswechsel offiziell beendet.
dpa |
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Martin Winterkorn war im September 2015 wenige Tage nach dem Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen an Millionen VW-Dieselautos zurückgetreten.
Peter Steffen/Archiv Martin Winterkorn war im September 2015 wenige Tage nach dem Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen an Millionen VW-Dieselautos zurückgetreten.

Wolfsburg/Berlin - Zum Jahreswechsel hat der über die Abgas-Affäre gestürzte frühere Vorstandschef von Volkswagen, Martin Winterkorn, seinen Vertrag bei Europas größtem Autobauer offiziell beendet. Der Ex-Top-Manager (69) hat damit nun Anspruch auf hohe Rentenzahlungen, wie bereits im Geschäftsbericht des Konzerns für 2015 vom vergangenen April bekanntgegeben wurde. Das sogenannte Ruhegehalt für Winterkorn - festgesetzt als Anteil von 70 Prozent an der letzten Grundvergütung - beläuft sich auf rund 1,2 Millionen Euro oder umgerechnet knapp 3100 Euro pro Tag. Zuvor hatte auch die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Andere Vorstände haben ähnlich umfangreiche Rentenansprüche.

Ein VW-Sprecher in Wolfsburg sagte, das Unternehmen äußere sich grundsätzlich nicht zu Vertragsinhalten.

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Winterkorn war im September 2015 wenige Tage nach dem Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen an Millionen Dieselautos zurückgetreten. Für Volkswagen begann damals die schwerste Krise der Firmengeschichte - samt Milliarden-Rückstellungen, rechtlichen Auseinandersetzungen und einem Sparprogramm mit Stellenstreichungen, dessen Bedarf durch die Kosten von "Dieselgate" noch akuter wurde. In diesem Zusammenhang gab es auch heftige Kritik an der üppigen Bezahlung des VW-Managements. Unter anderem hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) "kein Verständnis" für die Verteidigung hoher Bonuszahlungen gezeigt.

Nach langem Ringen einigte sich die VW-Spitze im vorigen Jahr darauf, dass 30 Prozent der variablen Bezüge zunächst einbehalten und so behandelt werden, als wären es Aktien. Nach Ablauf von drei Jahren wird dann geprüft, wie sich der Kurs entwickelt hat. Liegt dieser um ein Viertel über dem Ausgangsniveau, wird das Geld ausbezahlt. Dass Winterkorns regulärer Vertrag bis Dezember 2016 weiterlaufen sollte, hatte schon 2015 für Empörung bei Kritikern des Konzerns gesorgt.

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